Amazonas-Flussdelfin

Inia geoffrensis
Name: Amazonas-Flussdelfin
Artname: Inia geoffrensis
Familie: Iniidae
Gattung: Inia
Lebenserwartung: ca. 30
Gewicht Größe
Adult 70-185 Kilogramm 1,8-2,5 Meter
Jungtier 10-13 Kilogramm 0,75-0,9 Meter
STATUS AUF DER IUCN RED LIST:
Endangered
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Populationsentwicklung:

Der Amazonas-Flussdelfin wird auch Boto-Delfin genannt. Er kann leuchtend rosa sein und wird von einigen Flussbewohnern gefürchtet aber auch verehrt. Einer Sage nach soll er sich im Schutz der Dunkelheit in einen Mann verwandeln und Frauen verführen (was die manchmal unerwarteten menschlichen Schwangerschaften erklären würde). Bei Sonnenaufgang schwimmt er als Delfin wieder im Fluss umher. Der Amazonas-Flussdelfin gilt auch als Hüter des natürlichen Gleichgewichts des Amazonas. Gegenwärtig gibt es nur eine Art.

Vorkommen

Der Amazonas-Flussdelfin beheimatet die Einzugsgebiete des Amazonas und des Orinoco-Flusses in Südamerika. Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich auf über sieben Millionen Quadratkilometer über Brasilien, Bolivien, Kolumbien, Venezuela, Peru und Ecuador.

Dieser Flussdelfin meidet Brackwasser und Meeresgewässer. Er beheimatet vorwiegend in der Trockenzeit die Hauptflusskanäle und vergrößert sein Einzugsgebiet in der Regenzeit. In den feuchten Monaten schwimmt er im komplexen System aus Überschwemmungsgebieten, Seen und Kanälen.

Bei niedrigem Wasserstand werden alle verfügbaren Lebensräume gleichermaßen von beiden Geschlechtern genutzt, während es bei Hochwasser zu einer Trennung der Geschlechter kommt: Dabei bevorzugen Weibchen und ihre Kälber Gebiete mit wenig Strömung und vielen kleinen Fischen als Beute, während Männchen eher an den Ufern großer Flüsse anzutreffen sind. Die saisonalen Wanderungen betragen nicht selten Hunderte von Kilometer.

© Michael Noonan

Aussehen

Der Amazonas-Flussdelfin hat einen eher klobigen, aber flexiblen, rosa bis dunkelgrau gefärbten Körper. Die Melone ist stark vorgewölbt und kann ihre Form verändern, um Frequenz und Richtung der Echoortung zu beeinflussen. Die Augen sind wie bei anderen Flussdelfinen eher klein und der Schnabel ist lang und robust. Die Brustflossen sind groß, breit, dick und fast dreiecks-förmig. Sie lassen sich unabhängig voneinander bewegen und erlauben es dem Delfin so, in verschiedenste Richtungen zu schwimmen. Die breite Finne ist niedrig mit leicht abfallender Spitze.

© Michael Noonan

Verhalten

Der Amazonas-Flussdelfin hat einen sehr beweglichen  Körper, auch, um in überschwemmten Gebieten durch bloßes Drehen und Biegen voranzukommen. Die komplexe Koordination seiner Brustflossen ermöglicht dieser Delfinart sogar, rückwärts zu schwimmen. Er wird oftmals kopfüber beobachtet: Man vermutet, dass die dicken „Pausbacken“ die Sicht nach unten verhindern. Der Amazonas-Flussdelfin wird oftmals beim Herausspringen aus dem Wasser, beim Winken mit der Fluke, oder aber beim sogenannten „Spyhopping“ beobachtet.

Ausgewachsene Männchen tragen – überwiegend in Anwesenheit mehrerer Weibchen – nicht-essbare, leblose Gegenstände in ihrem Schnabel herum. Die Objekte reichen von Ästen und Unkraut bis hin zu Schlangen und Schildkröten.

Amazonas-Flussdelfine reiten nicht auf Bugwellen, nähern sich jedoch Booten und sind sehr neugierig gegenüber Menschen. Sie schwimmen in der Regel als Einzelgänger oder in Mutter-Kind-Gruppen durch die Flüsse.

Die Art des Amazonas-Flussdelfins ist stark gefährdet und ihre Populationsgrößen reduzieren sich in den von Menschen bewohnten Flussgebieten. Ihre Gefahren sind vielfältig, jedoch alle menschengemacht.

Viele Fischer erachten den Flussdelfin als Nahrungs-Konkurrenten und bejagen ihn. Außerdem endet er oft in den Fischernetzen als Beifang. Die zunehmenden Lebensraumveränderungen führen zu einer starken Verkleinerung und Fragmentierung seines Habitats. Die Entwaldung verändert das gesamte Ökosystem des Flusses und somit auch die Fischbestände sowie ihr Beuteangebot.

Die Verschmutzung der Gewässer mit Schadstoffen und Chemikalien gefährdet die Delfine stark, denn die Schadstoffe reichern sich in ihren Körpern an. Das hat wiederum beispielsweise negativen Einfluss auf die Vermehrung der Säugetiere.

Nahrung

Amazonas-Flussdelfine ernähren sich von einer Vielzahl (43 Arten sind bisher bekannt) unterschiedlichster Fische, die von 5 cm bis zu 80 cm Länge reichen können. Außerdem fressen sie Krebstiere, Mollusken und gelegentlich auch Schildkröten.

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