Bartenwale

Mysticeti

Bartenwale

Die Bartenwale (Mysticeti) besitzen im Gegensatz zu Zahnwalen keine Zähne, sondern Bartenplatten, die vom Oberkiefer herunterhängen und im Mund überlappen. Die Barten bestehen aus Keratin, einer Substanz, die wir auch in unseren Nägeln und Haaren finden. Mit ihren Barten filtern die großen Wale ihre Beute, meistens Plankton und Krill, aus dem Wasser. Im Gegensatz zu den Zähnen der Zahnwale wachsen die Bartenplatten lebenslang weiter. Alle Bartenwale besitzen zwei Blaslöcher. 

 

Die ca. 14 Bartenwalarten lassen sich in vier Familien unterordnen:

  1. Furchenwale (Balaenopteridae)
  2. Glattwale (Balaenidae)
  3. Zwergglattwale (Cetotheriidae)
  4. Grauwale (Eschrichtiidae)

Zu den Bartenwalen zählt auch der Blauwal (Balaenoptera musculus). Die bis zu 33 Meter lang werdenden Giganten sind die größten Lebewesen, die derzeit auf der Erde leben. Man findet sie in allen Ozeanen und im Mittelmeer. In der Ostsee sind Bartenwale gelegentlich als Irrgäste zu finden. Im Schwarzen Meer gibt es sie nicht. Viele Arten wandern saisonal.

 

Harpunenspitze

Kommerzieller Walfang - Im Visier der Harpunenkanonen

Fast alle Bartenwalarten wurden durch den kommerziellen Walfang so stark dezimiert, dass sie auszusterben drohten. Zu Anfangs traf es langsam schwimmende Arten wie die Atlantischen Nordkaper (Eubalaena glacialis), von Walfängern auch „Right Whale“ genannt, dann – nachdem diese immer seltener wurden – auch die schnellen und eleganten Furchenwale wie Finnwale und Blauwale. Erst 1986 hatte das große Schlachten ein Ende, als die Internationale Walfangkommission ein Moratorium in Kraft setzte.  Trotzdem machten Länder wie Japan, Norwegen oder Island weiter. Dabei gerieten auch bedrohte Bartenwalarten wie Buckelwale oder Finnwale ins Visier der Harpunenkanonen.

Walfangnationen

Island, Norwegen und Japan jagten trotz des Verbots des kommerziellen Walfangs weiterhin Wale. Island operierte zunächst wie Japan unter dem Deckmantel der Wissenschaft. 1992 verließ das nur knapp 350.000 Einwohner zählende Land die Internationale Walfangkommission (IWC). 2003 trat man erneut bei, verweigerte jedoch die Anerkennung des von der IWC 1982 beschlossenen und 1986 in Kraft getretenen Walfangverbots.

Es verbleiben Norwegen und Japan, die weiterhin Walfang betreiben und vornehmlich Zwergwale töten. Mittlerweile ist Norwegen dabei Walfangnation Nr. 1 und erhöht systematisch seine jährlichen Quoten auf zuletzt 2.000 Tiere. Japan trat 2018 aus der Internationalen Walfangkommission aus (IWC). Arten wie der Nordkaper oder Populationen wie die der Westpazifischen Grauwale befinden sich bis zum heutigen Tage in einem kritischen Erhaltungszustand und könnten in wenigen Jahren ausgestorben sein.

© Andre Estevez

Sonderfall Grauwal

Der Grauwal ist einer der bekanntesten Wale und Attraktion vieler Whale-Watching-Touren. Die Wanderungen der ostpazifischen Grauwale gehören zu den längsten im Reich der Tiere: Bei ihrer jährlichen Rundwanderung zwischen den vor der Küste von Alaska liegenden Nahrungsgründen in ihr Fortpflanzungsgebiet in die Baja California (Mexiko) legen sie bis zu 20.000 Kilometer zurück. Grauwale sind die einzigen Bartenwale, die ihre Nahrung am und im Meeresboden suchen. Dabei rollen sie sich am Meeresgrund auf die Seite und schwimmen voran während sie Schlamm vom Boden aufsaugen und so Krebstiere und andere kleine Organismen erbeuten. Mit den rund 150 Barten auf jeder Seite des Oberkiefers filtern sie ihre Nahrung. Interessanterweise drehen sich die meisten Grauwale dabei auf ihre rechte Seite, was die rechte Kopfseite abgenutzter” und zerkratzter erscheinen lässt. 

Die bekanntesten Bartenwale
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