Blauwal

Balaenoptera musculus
Name: Blauwal
Artname: Balaenoptera musculus
Familie: Balaenopteridae
Gattung: Balaenoptera
Lebenserwartung: ca. 80
Gewicht Größe
Adult bis zu 190 Tonnen 23-27 Meter
Jungtier 2-3,6 Tonnen 7-8 Meter
STATUS AUF DER IUCN RED LIST:
Endangered
NE
DD
LC
NT
VU
EN
CR
EW
EX
Populationsentwicklung:
5.000-15.000

Als größtes und schwerstes Tier der Erde ist er der Rekord-Brecher schlechthin. Trotz seiner enormen Größe wird ein Blauwal nur sehr selten gesichtet. In der Vergangenheit wurden die Meeressäuger weltweit erbarmungslos gejagt, bis alle Populationen stark dezimiert waren und dem Aussterben gefährlich nahe kamen. Heute gibt es schätzungsweise nur noch bis zu 25.000 Individuen. Eine Begegnung mit diesem wahren Giganten ist unvergesslich. 

Vorkommen

Der Blauwal kommt in allen Weltmeeren beider Hemisphären, mit Ausnahme der Arktis, der Beringsee sowie dem Mittelmeer vor. Die meisten Populationen wandern saisonal. Sie wandern im Sommer und Frühherbst zwischen produktiven Futtergebieten in höheren Breitengraden, und Brut- und Futtergebieten und den niedrigeren Breitengraden im Winter hin und her. Aber mindestens eine Population (im nördlichen Indischen Ozean) ist weitgehend ganzjährig ansässig. Sie bewohnen das offene, tiefe Gewässer. 

Da er Küstennähe meidet und der Bestand an Blauwalen insgesamt relativ niedrig ist, sind die Wale nur schwer anzutreffen. Ihre Verbreitung ist sehr lückenhaft. In den polaren Gewässern hält sich der Blauwal nahe am Eis auf, um von den großen Mengen an Krill, die sich dort befinden, zu profitieren.

© Paul Molyneux-Berry

Aussehen

Blauwale sind große Tiere mit einem stromlinienförmigen Körper, der bis zu knapp 34 Meter lang und bis zu 190.000 Kilogramm schwer werden kann. Das ist abhängig von der jeweiligen Unterart. Weibchen sind in der Regel etwas größer als Männchen, und die Wale der Südhalbkugel werden größer als ihre Artgenossen auf der Nordhalbkugel. Die Hauptschlagader des Blauwals hat einen Durchmesser von ungefähr 20 cm, das Herz wiegt bis zu einer Tonne. Ihre Zunge ist mehr als vier Tonnen schwer, das durchschnittliche Gewicht eines Elefanten. Blauwale sind dunkel- bis blaugrau gefärbt und haben eine hellere Unterseite. Man kann bei genauer Betrachtung hellere, kleine Flecken erkennen. Die Finne liegt weit hinten. Sie haben – wenn man die Finne in Proportion zur Körpergröße rechnet, innerhalb der Furchenwale die kleinste Finne. Ihre Flipper sind schmal und werden bis zu vier Meter lang. Blauwale haben einen relativ flachen Kopf und im Maul trägt der Wal um Barten. Bis zu 88 Furchen ziehen sich von ihrer Kehle bis hin zur ihrer Bauchunterseite. Sie dehnen sich aus, wenn der Wal sein Maul öffnet. Somit vergrößert sich das Volumen des Rachens erheblich.

Kälber sind bei der Geburt etwa sieben Meter lang und bis zu 1700 Kilogramm schwer. Hybridisierung zwischen Blau- und Finnwalen wurde bestätigt.

© David Slater

Verhalten

Sie sind Einzeltiere und bilden nur selten größere Gruppen von bis zu sechs Individuen oder mehr, besonders in reichen Nahrungsgründen. Auch auf den Wanderungen sind meistens nur einzelne Tiere oder Mutter-Kind-Paare anzutreffen. Ein Weibchen wird etwa alle zwei bis drei Jahre trächtig und wandert vor der Geburt in warme Gewässer. Das Kalb wird etwa ein halbes Jahr gesäugt und trinkt täglich um die 600 Liter Muttermilch.

Blauwale können bis zu 30 km/h schnell werden, wenn sie von Booten oder Schwertwalen gejagt werden. Einige der Jungtiere wurden auch bei Sprüngen aus dem Wasser beobachtet. Im Durchschnitt schwimmen sie mit drei bis sechs km/h durch die Meere. Wenn sie im Begriff sind zu tauchen, heben sie oftmals ihre Fluke an. Booten gegenüber verhalten sie sich unterschiedlich: Manche Individuen ergreifen die Flucht, andere sind neugierig und nähern sich an.

Norwegen begann 1860 mit der Jagd auf Blauwale. Bis ins beginnende 20. Jahrhundert hat sich die Jagd über alle Ozeane ausgeweitet. Aufgrund ihrer Größe waren die Blauwale sehr gefragt, da man das bestmögliche Resultat aus einer Jagd herausholen wollte. Sie wurden bis an den Rand ihres Aussterbens bejagt. Bis 1955 gab es keinen rechtsgültigen Schutz der größten Meeressäuger der Welt.

Zu weiteren Bedrohungen zählen auch die Zerschneidung ihrer Habitate mit Schiffsverkehr und dadurch auftretenden Schiffskollisionen, die Fischerei und das Verheddern in Fischereifanggerät. Des Weiteren gefährden Aquakulturen, der Anstieg der Meeresverschmutzung mit Müll, Schadstoffen und Lärm die Lebewesen. Die Verschmutzung kann zu erheblichen gesundheitlichen Problemen führen. Auch der Anstieg der Whale-Watching-Boote stressen die Tiere zunehmend.

Nahrung

Trotz seiner gigantischen Größe ernährt sich der Blauwal von den Kleinsten im Meer: Dem tierischen Zooplankton wie Ruderfußkrebsen, Flohkrebsen und Schwebegarnelen. Ein ausgewachsener Blauwal frisst etwa 36000 Kilogramm Krill am Tag. Ein 80 Tonnen schwerer Blauwal benötigt circa 1.5 Millionen Kalorien am Tag, um überleben zu können. Dabei helfen ihm die Furchen seines Mauls, sich auf mehr als das Doppelte ihrer ursprünglichen Länge ausdehnen können, und erlauben es dem Meeressäuger, seinen Kiefer weit aufzusperren und Wasser im Maul aufzunehmen. Die Nahrung wird über die Barten ausgefiltert. Der Blauwal jagt in etwa 100 Metern Tiefe während des Tages. Im Gegensatz zu anderen Bartenwalen fasten sie nicht im Winter.

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