Heaviside-Delfin
Gewicht | Größe | |
Adult | 50-75 Kilogramm | 1,2-1,7 Meter |
Jungtier | ca. 10 Kilogramm | 0,8-0,85 Meter |
Vorkommen
Die zur Gattung der Schwarz-Weiß-Delfine (Cephalorhynchus) zählenden Heaviside-Delfine kommen ausschließlich an der südwestlichen Küste von Südafrika, Namibia und Süd-Angola vor – sie sind dort endemisch. Sie bevorzugen küstennahe und flache Gewässer. Man nennt Heaviside-Delfine auch Benguela-Delfine. Denn ihr Lebensraum ist geprägt vom nahrungsreichen, kalten Benguela-Strom. Dieser speist sich aus antarktischen Gewässern im südlichen Atlantischen Ozean, die vom südlichsten Punkt Afrikas, dem Kap der Guten Hoffnung, nordwärts bis zum Äquator fließen. In ihm wandern auch viele Fischschwärme.
Aussehen
Heaviside-Delfine gehören zu den kleineren und kompakteren Vertretern der Delfine. Sie erreichen eine maximale Körperlänge von 1,8 m und werden bis zu 75 kg schwer. Sie haben eine sehr kurze Schnauze und sind unverkennbar durch ihre schöne Färbung:
Die vordere Körperhälfte, von der die Augen mit ihrem dunklen Fleck kontrastieren, ist hellgrau gefärbt. Die kleinen, abgerundeten und schmalen Brustflossen sowie der Rücken und die dreieckige Finne sind dagegen dunkelblau bis schwarz. Und der helle bis weiße Bereich am Bauch sticht mit seiner ungewöhnlichen Form heraus.
Verhalten
Heaviside-Delfine sind sehr aktiv und leben in Schulen von fünf bis zehn oder mehr Tieren. Manchmal finden sich mehr als hundert von ihnen in der „Tafelbucht“ in Südafrika oder am „Pelican Point“ Namibias zusammen. Sie sind energiegeladene und ausgelassene „Schwimmer“. Dabei springen sie gerne hoch aus dem Wasser, vollführen zahlreiche Saltos, auch rückwärts, und landen dann so geschickt auf der Wasseroberfläche, dass kaum Spritzwasser entsteht. Außerdem reiten sie gerne in Brandungs- oder Bugwellen von Booten und Schiffen.
Heaviside-Delfine sind als gefährdete Art eingestuft. Ihr Lebensraum ist eng umrissen, ihre Zahl mit um die 1.000 Individuen klein. Daher ist die Art sehr anfällig für Gefahren wie Beifangverlusten durch die Ringwaden- und Stellnetzfischerei. Schwerwiegender jedoch dürften die Auswirkungen des Klimawandels auf den Benguela-Strom sein. Denn Temperaturwechsel in diesem einzigartigen Ökosystem könnten zu Veränderungen führen, deren Ausmaße zwar noch weitestgehend unbekannt sind, aber Anlass zu Sorge geben.
Heaviside-Delfine ernähren sich überwiegend von jungen Seehechten, Afrikanischem Aal, Grundeln, Stachelmakrelen und anderen Fischen. Aber auch Kalmare und Oktopoden gehören zu ihrem Speiseplan.