Orca

Gewicht | Größe | |
Adult | 1,3-6,6 Tonnen | 5,5 - 9,8 Meter |
Jungtier | 180 Kilogramm | 2,1 - 2,5 Meter |
Die Orcas sind die größten Vertreter innerhalb der Delfine (Delphinidae). Der Name „Schwertwal“ lässt sich auf die unverkennbare, große schwertförmige Finne der Tiere zurückführen. Diese gewaltigen Delfine zählen zur Gesundheitspolizei der Meere, da sie erkrankte und schwache Tiere fressen. Die zum Ökotypus Bigg’s Orcas oder „Mammal Eaters“ gehörenden Schwertwale sind die gefährlichsten Raubtiere der Meere. Sie greifen sogar Blauwalbabys an. Mit Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 55 km/h gehören Orcas zu den schnellsten Delfinen.

Vorkommen
Der Schwertwal ist eines der am weitesten verbreiteten Säugetiere. Er bevorzugt kältere Gewässer und meidet tropische und subtropische Gebiete.
Im Ostpazifik treten 3 Ökotypen auf, die anhand von Lebensraumnutzung und Beuteschema unterschieden werden: Residents (ortsgebundene), Bigg’s Orcas oder „Mammal Eaters“ (wandernde/transients) und Offshores (küstenfern lebend). Über Letztere weiß man kaum etwas. Während die ebenfalls in den Gewässern des östlichen Nordpazifik vorkommenden Transients eine stetig steigende Populationsgröße mit vielen erfolgreichen Geburten aufweisen, steht die Population der Southern Resident Orcas mit 72 Tieren im Jahr 2020 kurz vor dem Aussterben.

Aussehen
Der Schwertwal hat einen schwarz-weißen Körper. Der rundliche Kopf spitzt sich zu und sein weißes Kinn verläuft zu einer weißen Brust und hin zur Mitte des Körpers, wo sich ein markanter weißer Fleck an den Seiten erstreckt. Über jedem Auge befindet sich ein auffälliges, elliptisches weißes Mal. Auch seine Flipper sind sehr markant: groß und paddelförmig. Die Finne kann bei älteren Männchen fast 2 Meter lang sein und ist oft leicht nach vorne geneigt. Hinter der Finne ist manchmal ein grauer Sattelfleck auf der dunklen Oberseite zu sehen. Der stämmige Körper endet mit einer zweifarbigen Fluke: die Unterseite ist weiß, die Oberseite schwarz.

Verhalten
Schwertwale sind neugierige und offene Delfine. Sie reiten eher selten Bugwellen, doch springen gerne und schlagen mit Fluke und Flipper. Besonders die ortstreuen Orcas (residents) sind bekannt für ihren starken sozialen Zusammenhalt. Sie leben in Familienverbänden (Pods) von 3 bis 25 Individuen. Diese bleiben ein Leben lang zusammen. Verwandte Pods bilden einen Clan (Großgruppe). Mitglieder eines Clans entwickeln mit der Zeit ihren eigenen, speziellen Dialekt.
Es ist bekannt, dass Fischer in vielen Gebieten Orcas gezielt töten, um sie als potentielle Nahrungskonkurrenten auszuschalten.
Der dramatische Bestandsrückgang der auf Königslachse spezialisierten Southern Residents, die sich genetisch klar von anderen Schwertwal-Formen unterscheiden, ist vor allem auf den stark dezimierten Bestand ihrer Hauptbeute zurückzuführen. Zudem wurden aus dieser leicht zu lokalisierenden Population zahlreiche Tiere für die spätere Haltung in Delfinarien gefangen.
2019 fing man in russischen Gewässern 10 Orcas ein und brachte die Tiere in das berüchtigte „Wal-Gefängnis” Srednyaya. Sie sollten später an Delfinarien in China verkauft werden. Nach internationalen Protesten wurden sie Ende 2019 wieder ausgewildert.
Eine weitere Gefahr sind Giftstoffe. Eine Studie zeigte, dass die Gesamtkonzentration an polychlorierten Biphenylen (PCB) in drei Orca-Populationen, die sich in den Küstengewässern von British Columbia, Kanada, aufhalten, sehr hoch ist (Ross et al, 2000).
Ein großes Problem sind auch Störungen durch Whale-Watching Aktivitäten. Im Juni 2020 verschärfte die Regierung Kanadas Regelungen zum Schutz der Southern Resident Orcas. Darunter Abstandsregeln für Whale-Watching-Boote, Langsamfahrgebote für Schiffe und Fischereibeschränkungen. Außerdem richtete man neue Schutzzonen ein.
Bei der Jagd zeigen sie ein hohes Maß an Kooperation und Spezialisierungen auf bestimmte Aufgaben. Oft arbeiten mehrere Orca-Pods bei der Jagd zusammen.
Schwertwale ernähren sich – je nach Ökotypus – entweder nur von Fisch (Residents), hauptsächlich von anderen Meeressäugern (Bigg’s Orcas oder „Mammal Eaters“) oder von Fisch, Meeressäugern, Vögeln, Meeresschildkröten und Tintenfischen (Offshores). Bei der Jagd zeigen sie ein hohes Maß an Kooperation und Spezialisierungen auf bestimmte Aufgaben. Oft arbeiten mehrere Orca-Pods zusammen.