Stundenglas-Delfin
Gewicht | Größe | |
Adult | 70-90 Kilogramm | 1,4-1,9 Meter |
Jungtier | unbekannt | 0,9-1,2 Meter |
Vorkommen
Der Stundenglas-Delfin ist ein Delfin aus der Gattung der Kurzschnauzendelfine (Lagenorhynchus). Seine Beschreibung und Erfassung als eigenständige Art sind auf grob skizzierte Zeichnungen, die vor ca. 200 Jahren überliefert wurden, zurückzuführen. Man sieht diese Art häufig in der Drake Passage und dem Südpolarmeer. Möglichkeiten einer Obduktion dieser Art sind selten, 2010 strandete das erste Individuum an der Küste Neuseelands. Sie gilt als eine der unerforschtesten Delfinarten überhaupt.
Stundenglas-Delfine bevorzugen tiefe Temperaturen und sind in antarktischen und subantarktischen Gewässern verbreitet. Sie verbringen die meiste Zeit im offenen, tiefen Meer, werden aber gelegentlich auch in seichten Buchten und in Inselnähe gesichtet. Man vermutet, dass sie Nord-Süd-Wanderungen zu verschiedenen Jahreszeiten unternehmen.
Aussehen
Stundenglas-Delfine haben ein charakteristisches Sanduhrmuster an ihren Körperseiten:
Ihre Grundfarbe ist schwarz (mit Ausnahme des weißen Bauches) und auf jeder Seite des Körpers befindet sich ein heller Streifen, der hinter dem Maul beginnt, sich bis zum Schwanz erstreckt und sanduhrförmig ist. Häufig werden sie mit den Schwarzdelfinen und/oder den Peale-Delfinen verwechselt. Die Brustflossen beginnen mit einer breiten Basis und laufen spitz zu. Die sichelförmige Finne ist relativ groß und geschwungen. Ihre Schnauze ist kurz. Sie erreichen eine maximale Körperlänge von 1,9 Metern und gehören zu den kleineren Vertretern der Delfine.
Verhalten
Stundenglas-Delfine sind neugierige und aktive Schwimmer. Sie sind schnell und reiten gerne auf den Bugwellen von Booten und Schiffen. Sie schwimmen, ähnlich wie Pinguine, sehr nahe an der Oberfläche. Obwohl sie auch große Gruppen mit bis zu 100 Tieren bilden, trifft man sie meistens in Schulen von 10 bis 12 Individuen an. Sie sind oft mit Finnwalen vergesellschaftet, ein Indiz, das sich Walfänger in der Vergangenheit häufig zu Nutze machten, um die Wale aufzuspüren. Seltener schwimmen sie u.a. gemeinsam mit Zwerg-, Sei- und Schwertwalen.
Da sie sich weit entfernt von jeglicher menschlicher Zivilisation aufhalten, gibt es, abgesehen von Klimawandel und Umweltverschmutzung, keine unmittelbaren Bedrohungen für die Meeressäuger.
Zu ihrer Hauptnahrung zählen kleine Fische, Kopffüßer und Krebstiere. Ihre bevorzugte Beute sind Laternenfische, Jungtiere des Argentinischen Seehechts und Kalmare. Sie jagen gerne zusammen in Schwärmen von Seevögeln, u.a. den Albatrossen und in Planktonaggregationen.