Chinesischer Flussdelfin

Gewicht | Größe | |
Adult | 40-170 Kilogramm | 1,8-2,5 Meter |
Jungtier | 2,5-4,8 Kilogramm | 0,8-0,95 Meter |
Der auch als „Baiji” oder „Jangtse-Delfin” bekannte Chinesische Flussdelfin gilt seit 2007 als ausgestorben. Sein wissenschaftlicher Name leitet sich vom griechischen leipos, für „übriggeblieben” und vexillum für „fahnentragend” ab. Der Baiji gehörte zu den seltensten Säugetieren der Welt und ist die erste Delfinart, die vom Menschen ausgerottet wurde.

Vorkommen
Chinesische Flussdelfine lebten auf einer 1700 Kilometer langen Strecke im chinesischen Jangtse-Fluss. Sie bevorzugten Gebiete in der Nähe von Sandbänken und kleinen Inseln.
Aussehen
Der Baiji hatte einen kleinen grauen Körper mit extrem langer und schmaler Schnauze, welche bei Weibchen länger war als bei Männchen. Die Melone war abgerundet und die kleinen Augen lagen weit oben an den ausgebeulten Kopfseiten. Seine Flipper waren lang und abgerundet, die Finne flach mit einer breiten Basis. Körperoberseite und Flipper wiesen eine dunkle Färbung auf, während die Bauchseite heller war. Die einheitlich gräulich gefärbten Kälber trugen drei bis fünf kurze Härchen auf dem Oberkiefer.

Verhalten
Chinesische Flussdelfine tauchten typischerweise 10 bis 30 Sekunden lang und waren tagaktiv. In der Nacht ruhten sie in Gebieten mit wenig Strömung. Sie sprangen selten und vermieden Kontakt mit Booten. Meist lebten sie in Gruppen von bis zu sechs Individuen, seltener in größeren Gruppen von bis zu 16 Tieren. Ihre Sehkraft war schwach ausgeprägt, dafür konnten sie sich im trüben Wasser sehr gut mit Hilfe ihrer Echoortung zurechtfinden.
Das Aussterben der Chinesischen Flussdelfine ist auf verschiedene Faktoren zurückzuführen. Sie starben als Beifang in Fischernetzen. Außerdem tötete die illegale Elektrofischerei viele Tiere. Auch Kollisionen mit Schiffen schwächten den Bestand dieser langsamen Schwimmer. Dies und die immer intensivere Verschmutzung und Lärmbelastung im Jangtse sowie die Zerstörung und Fragmentierung ihres Lebensraumes durch Dämme wie das Giga-Projekt „Drei-Schluchten-Talsperre“ ließen dem Chinesischen Flussdelfin keine Überlebenschance.