Kamerunflussdelfin
Der Kamerunflussdelfin wird auch Atlantischer Delfin genannt und ist stark vom Aussterben bedroht. Sein Bestand, der kontinuierlich sinkt, wird derzeit auf etwa 1500 Individuen geschätzt.
Vorkommen
Der Kamerunflussdelfin bewohnt hauptsächlich flache, küstennahe tropische und subtropische Gewässer entlang der Westküste Afrikas im östlichen Atlantik.
Vermutlich bewohnt der Kamerunflussdelfin kein kontinuierliches Gebiet – denn es gibt lange Küstenabschnitte ohne bisher dokumentierte Sichtungen. Die Delfine bevorzugen Flussmündungen, Brandungsgebiete, Wattflächen und Sandbänke einschließlich Mangroven sowie Wassertemperaturen zwischen 16 und 32 Grad Celsius. Üblicherweise findet man sie in Gewässern mit weniger als 20 Metern Tiefe und nicht allzu weit von der Küste entfernt vor.
Aussehen
Der Kamerunflussdelfin hat einen kompakten und robusten Körper mit langem, schlankem Schnabel. Die Mundwinkel sind gerade und ihre Melone abgerundet. Jungtiere tragen häufig hellgraue Augenflecken und die Körperoberseite ist schiefergrau bis schwarz gefärbt. Auf dem ausgeprägten Rückenbuckel, welcher bei Männchen größer ist, liegt die relativ kleine, leicht gebogene, dreiecksförmige Finne. Die Körperfärbung verblasst an der Unterseite und die breiteren Flipper sind abgerundet.
Verhalten
Der Kamerunflussdelfin ist eher unauffällig und wird überwiegend bei der Beutesuche, oder beim ruhigen Umherschwimmen gesichtet. Er springt gelegentlich aus dem Wasser und kann beim „spyhopping“ (senkrecht aus dem Wasser schauend) beobachtet werden. Die Kamerunflussdelfine gesellen sich in gemischten Gruppen mit Großen Tümmlern (Tursiops truncatus) zusammen und reagieren eher scheu auf Boote.
Kamerunflussdelfine werden illegal gejagt und getötet. Ihr Fleisch dient dem menschlichen Verzehr oder als Köder für die Haifischjagd. Ihre küstennahe Verbreitung macht sie anfällig für anthropogene Bedrohungen, wie z.B. die Zerstörung ihrer Lebensräume, Wasserverschmutzung und Lebensraumfragmentierung. Ihre größte Gefahr ist jedoch die Fischerei: Die vom Aussterben bedrohten Delfine verenden oft qualvoll als Beifang in Fischernetzen.