Camperdown-Wal
Der gesellige Camperdown-Wal bewohnt (sub)antarktische Gewässer. Im Gegensatz zu anderen Vertretern der Gattung Mesoplodon, welche einen zahnlosen Oberkiefer haben, tragen sowohl weibliche als auch männliche Camperdown-Wale 34 bis 44 kleine Zähne im Oberkiefer.
Aussehen
Der Körper von Camperdown-Walen ist graufarbig mit seitlichen gelblichen Flecken, die auch am Bauch vorkommen, und torpedoförmig. Ihr Kopf ist klein und heller, die Schnauze durchschnittlich 38 cm lang. Am Unterkiefer sind bei männlichen Individuen auch bei geschlossenem Maul zwei Zähne zu erkennen. Camperdown-Wale besitzen zwei V-förmige Kehlfurchen. Ihre Flipper sind klein, die unscheinbare Finne liegt weit hinten am Rücken. Die Unterseite ist meistens heller gefärbt. Viele Individuen tragen Narben, die bei Kämpfen mit Artgenossen entstanden sind, und helle, rundförmige Male, die auf Bisse von Zigarrenhaien hinweisen.
Verhalten
Camperdown-Schnabelwale sind aktiver als andere Schnabelwale. Sie springen im spitzen Winkel fast ganz aus dem Wasser. Es handelt sich um recht schnelle Schwimmer, dabei machen sie bogenförmige Sprünge. Außerdem kann man sie beim „spyhopping“ (senkrecht aus dem Wasser schauen) und beim Schlagen mit der Fluke beobachten. Meist bilden sie Gruppen von bis zu 5 Individuen.
Da Treibnetze und Langleinen in den meisten Meeren weit verbreitet sind, sind auch Camperdown-Wale gefährdet, sich in Netzen zu verfangen, zu ertrinken oder als Beifang zu streben. Die wachsende Lärmbelastung durch militärische Sonare und seismische Untersuchungen kann zu Stress, Problemen bei der Jagd und Desorientierung führen. Zudem werden die Wale durch die Meeresverschmutzung bedroht. Die Anreicherung von Schadstoffen in ihren Körpern führt zu gesundheitlichen Schäden und verminderter Reproduktionsfähigkeit. Wenn die Wale Plastik mit Beute verwechseln und der Magen voller Kunststoff ist, verhungern sie.
Während ihrer Beutesuche in über 500 Metern Tiefe fangen Camperdown-Wale verschiedene Fische und Tintenfische.