Stejneger-Schnabelwal
Gewicht | Größe | |
Adult | 1-1,3 Tonnen | 4,8-5,7 Meter |
Jungtier | 80 Kilogramm | 2,1-2,3 Meter |
Bisher wurden selten lebende Individuen des Stejneger-Schnabelwals beobachtet, die meisten Informationen rühren von gestrandeten Exemplaren. Diese Schnabelwal-Art wurde nach dem norwegischen Zoologen Leonhard Stejneger benannt, der 1883 einen Schädel des Wales in Russland entdeckte. Er bildete die Grundlage für die spätere Beschreibung dieser Art. Männliche Stejneger-Schnabelwale haben zwei große Zähne im Unterkiefer, die sie bei Kämpfen mit ihren männlichen Artgenossen benutzen.
Vorkommen
Der Stejneger-Schnabelwal ist überwiegend in den kalten subarktischen Gewässern des Nordpazifiks verbreitet. Die nördlichste Strandung eines Exemplars wurde in der Beringstraße auf der Sankt Lorenz Insel dokumentiert. Die südlichste in Cardiff, Süd-Kalifornien.
Aussehen
Der Stejneger-Schnabelwal hat einen bis zu 5,70 Meter langen, spindelförmigen Körper. Er ist grau gefärbt, hat eine stark nach unten gewölbte Mundlinie und zwei große, dreieckige Zähne in der Mitte des Unterkiefers, die auch bei geschlossenem Maul zu sehen sind. Es wirkt, als hätte der Wal einen Helm auf, weil die Kopfoberseite dunkel gefärbt ist. Die Unterseite dagegen erscheint heller, und der Stejneger-Schnabelwal hat zwei V-förmige Kehlfurchen. Die Flipper sind klein und schmal, seine unscheinbare dreiecksförmige Finne liegt im hinteren Drittel des Körpers. Der Wal trägt viele Narben, die runden hellen Flecken im hinteren Körperbereich weisen auf Zigarrenhai-Bisse hin. Mit dem Alter wird die Körperfärbung typischerweise dunkler. Kälber sind heller gefärbt und haben einen kürzeren Schnabel ohne herausstehende Zähne.
Verhalten
Über das Verhalten der noch dazu sehr scheuen Schnabelwale ist bisher wenig bekannt. Man weiß, dass der Stejneger-Schnabelwal gelegentlich aus dem Wasser springt und kleine Gruppen von in der Regel bis zu vier Individuen bildet. Aber auch bis zu 15 Mitglieder einer Schule konnten beobachtet werden. Die Gruppenstrukturen variieren, teilweise sind sie geschlechtergetrennt, in anderen Fällen tun sich Männchen und Weibchen zusammen. Die Wale schwimmen und tauchen typischerweise eng aneinander.
Der Stejneger-Schnabelwal ist laut IUCN potenziell bedroht, sein Bestand sinkt.
Sie sind extrem sensibel gegenüber Lärm. Die ansteigende Lärmbelastung in ihren Habitaten durch Militär-Sonare oder Schiffsverkehr ist eine große Bedrohung für die Meeressäuger und führt oftmals zu Massenstrandungen. Bei Untersuchungen von gestrandeten Individuen wurden Gewebeschäden festgestellt. Die Wale litten an der “Taucherkrankheit”: Bei zu schnellem, schreckhaften, Auftauchen, bei plötzlich auftretenden Geräuschen bilden sich Gasbläschen im Körper, die zu Verletzungen führen.
Das Verfangen in Fischernetzen oder verloren gegangenem Fischfanggerät ist außerdem eine große Gefahr für die Meerestiere.
Der Stejneger-Schnabelwal ernährt sich überwiegend von Tintenfisch und -Fisch. In Japan beispielsweise von Lachs. Bei der Beutesuche tauchen sie über 200 Meter tief und etwa 15 Minuten lang. Wie auch die anderen Schnabelwale saugt der Stejneger-Schnabelwal aufgrund fehlender Bezahnung seine Beute ein.