Südlicher Schwarzwal
Der Südliche Schwarzwal wird auch Arnoux-Schnabelwal genannt. Er kann leicht mit dem Baird-Schnabelwal verwechselt werden, da sich die beiden Schnabelwalarten äußerlich sehr stark ähneln. Dennoch leben beide in vollkommen unterschiedlichen Verbreitungsgebieten und eine Überlappung ist nicht möglich. Obwohl der Baird-Schnabelwal hinreichend erforscht wurde, ist über den Südlichen Schnabelwal nur sehr wenig bekannt. Beide Schnabelwalarten gelten aber innerhalb der Schnabelwale als ungewöhnlich: Es gibt insgesamt vier Zähne, sowohl bei den männlichen als auch bei den weiblichen Individuen. Der Sexualdimorphismus ist bei beiden Arten kaum ausgeprägt, allerdings scheinen die Männchen viel länger als die Weibchen zu leben.
Vorkommen
Der Südliche Schwarzwal lebt lediglich auf der Südhalbkugel in tiefen, offenen, kalt-gemäßigten bis polaren Gewässern. Um Neuseeland stranden die meisten Individuen und der Schwarzwal wird regelmäßig im Sommer in der Tasmansee, in der Cookstraße (Neuseeland) und zwischen Feuerland und der antarktischen Halbinsel gesichtet. Der Südliche Schwarzwal hält sich gerne in der Nähe des Packeises auf.
Aussehen
Der Meeressäuger hat einen langen, ziemlich schlanken, leicht spindelförmigen Körper, der bis zu 9,8 Meter lang und 10 Tonnen schwer werden kann. Die unscheinbaren Flipper liegen weit vorne am dunkelgrauen Körper. Männchen tragen überwiegend Narben und Kratzer auf ihrem Körper, die auf Kämpfe mit Artgenossen hinweisen. Aus dem langen Schnabel ragen bei beiden Geschlechtern zwei Paar Vorderzähne heraus, die auch bei geschlossenem Schnabel sichtbar sind. Die Stirn ist abgerundet. Die am hinteren Rückenteil liegende Finne ist unscheinbar klein, und dreiecksförmig.
Verhalten
Der Südliche Schwarzwal verhält sich gegenüber Booten und Schiffen sehr unterschiedlich: Teilweise sind die Meeressäuger scheu, aber manchmal auch neugierig. Dann sie nähern sich den heranfahrenden Booten. In den letzten Jahren gab es mehrere dokumentierte Begegnungen mit Expeditionskreuzfahrtschiffen in der Antarktis. Zu ihrem Verhaltensrepertoire zählen „lobtailing“, „spyhopping“ und sie springen auch relativ häufig aus dem Wasser.Sie tauchen bis zu 3000 Meter tief und bis zu 25 Minuten lang. Die Gruppengrößen betragen typischerweise 6-15 Individuen, zeitweise wurden aber auch Gruppen von bis zu 80 Individuen gesichtet.
Südliche Schwarzwale verenden oft als Beifang in den Netzen der Fischerei und sterben einen grausamen Tod.
Die wachsende Lärmbelastung durch militärische Sonare und seismische Untersuchungen führt oftmals zur Desorientierung der lärmsensitiven Meeresbewohner, was gravierende Folgen für die Schnabelwale haben kann.
Zudem werden die Wale durch Meeresverschmutzung, wie der zunehmende Plastikmüll, bedroht. Die Anreicherung von Schadstoffen und Chemikalien in ihren Körpern führt zu gesundheitlichen Schäden und vermindert ihre Reproduktionsfähigkeit.