True-Schnabelwal
Die Art des True-Schnabelwals ist überwiegend aus Strandungen bekannt. Diese Meeressäuger wurden bisher kaum lebend gesichtet. Sie halten sich in den Tiefen des Ozeans auf, und nur mit großem Glück gelang es Meeresforschern 2017 im Nordatlantik, die Schnabelwale zu filmen. Da im Nordatlantik noch weitere Vertreter der Schnabelwale vorkommen, ist es sehr schwierig, sie eindeutig zu identifizieren.

Vorkommen
Über die Verbreitung der True-Schnabelwale ist wenig bekannt. Die Meeressäuger bevorzugen vermutlich tiefes Gewässer im Nordatlantik und kommen teilweise im Indischen Ozean vor der südaustralischen Küste und Südafrikas vor.
Aussehen
True-Schnabelwale können bis zu 1.5 Tonnen schwer und über fünf Meter lang werden. Sie haben einen brau-grauen Körper und einen relativ kleinen Kopf mit rundlicher Melone. Am Hals befinden sich zwei V-förmige Halsrillen, die Flipper sind kurz und dünn. Der schmale Körper ist an der Unterseite hellgrau gefärbt, und die kleine Finne ist bei einigen Individuen dunkler als der Rest des Körpers. Männliche True-Schnabelwale können anhand der zwei kleinen, herausragenden Zähne, auch bei geschlossenem Maul, erkannt werden.
Verhalten
Auch über das Verhalten der True-Schnabelwale ist nur wenig bekannt. In 2001 wurde in der Bucht von Biskaya ein True-Schnabelwal dabei beobachtet, wie er innerhalb von zwölf Minuten 24-mal hintereinander hoch aus dem Wasser sprang. Die Körper der männlichen True-Schnabelwale sind mit Narben übersät, was auf Kämpfe zwischen den Individuen hindeutet. Die Meeressäuger tauchen in Tiefen von bis zu 800 Metern und formen Schulen mit bis zu vier Individuen.
Das Verfangen in Fischernetzen oder verloren gegangenem Fischfanggerät zählt wahrscheinlich zu den größten Gefahren der True-Schnabelwale.
Eine weitere Gefahr besteht in der zunehmenden Verschmutzung der Meere, insbesondere mit Plastikmüll: Sie verwechseln Plastikmüll mit ihrer Beute, was beim Verschlucken des Abfalls zum Tod der Tiere führen kann. Auch die wachsende Lärmbelastung durch Sonare und seismische Untersuchungen stellt für Schnabelwale eine zunehmende Bedrohung dar. Erhöhte Lärmpegel in ihrem Habitat können u.a. zu Desorientierung und Strandungen führen. Berichte über ihre Jagd sind unbekannt.
Die tief tauchenden Wale ernähren sich vermutlich vorwiegend von Tintenfischen wie Loligo und Fischen wie dem Blauen Wittling (Micromesistius poutassou) und Grenadierfischen.