Zwergschnabelwal
1991 wurde der Zwergschnabelwal zum ersten Mal beschrieben. Bisher ist wenig über diese Schnabelwalart bekannt.
Vorkommen
Ursprünglich beschrieb man den Zwergschnabelwal anhand gefangener Individuen peruanischer Häfen. In den letzten Jahren galt er jedoch als einer der am häufigsten beobachteten Zweizahnwale im subtropischen und tropischen östlichen Pazifik.
Zwergschnabelwale bevorzugen wärmere Gewässer und die meisten Beobachtungen stammen aus dem Golf von Kalifornien. Der nördlichste Fund war ein Weibchen, welches 2001 in Moss Landing, Kalifornien, gestrandet war. Der südlichste Fund war ein 1995 gestrandetes Individuum im Norden Chiles. Die Meeressäuger bevorzugen tiefe Gewässer von 500 Metern oder mehr.
Aussehen
Der Zwergschnabelwal hat einen kleinen, unscheinbaren Kopf, der zu einem kurzen Schnabel abfällt. Aus dem gewölbten Mund schauen auch bei geschlossenem Maul zwei kleine Zähne heraus. Der dunkelbraune bis schwarze Körper ist schlank und spindelförmig. Erwachsene Männchen tragen einen weißen oder cremefarbenen Streifen auf dem Rücken und den Seiten. Die Finne ist klein, dreieckig und leicht gebogen. Die Brustflossen sind schmal, kurz und unscheinbar.
Verhalten
Der Zwergschnabelwal verhält sich unauffällig und wird nur sehr selten gesichtet. Typischerweise gesellen sich bis zu fünf Individuen zusammen. Die Schnabelwale tauchen in der Regel 15 bis 30 Minuten lang ab. Selten springen sie aus dem Wasser. Gegenüber Booten verhalten sich die Meeressäuger üblicherweise scheu, aber vereinzelte Annäherungen wurden schon beobachtet.
Es ist wenig über die Gefahren, denen sie ausgesetzt sind, bekannt. Berichten zufolge verendeten viele Individuen in den Stellnetzen an Perus Küsten als Beifang. Auch die vermehrte Lärmbelastung ihrer Habitate durch seismische Untersuchungen stellt eine Bedrohung für die tieftauchenden Meeressäuger dar, die auf das Funktionieren ihrer Echoortung angewiesen sind.
Es wird vermutet, dass Zwergschnabelwale sich von Fischen, Kalmaren und Garnelen ernähren.