Atlantischer Nordkaper

Eubalaena glacialis
Name: Atlantischer Nordkaper
Artname: Eubalaena glacialis
Familie: Balaenidae
Gattung: Eubalaena
Lebenserwartung: ca. 75
Gewicht Größe
Adult 36-55 Tonnen 13,5-17 Meter
Jungtier 700 - 1000 Kilogramm 4-5,5 Meter
STATUS AUF DER IUCN RED LIST:
Critically Endangered
NE
DD
LC
NT
VU
EN
CR
EW
EX
Populationsentwicklung:
200-250

Der Nordatlantische Glattwal, auch Atlantischer Nordkaper genannt, ist einer der am besten untersuchten – und am stärksten gefährdeten – Großwale der Welt. Heute noch lebende Tiere sind die wenigen Überlebenden von fast 1000 Jahren kommerzieller Ausbeutung. Und obwohl die Jagd eingestellt wurde, sind sie neuen, vom Menschen verursachten Bedrohungen ausgesetzt. Die Fischerei gefährdet die Atlantischen Nordkaper in besorgniserregenden Ausmaß: Eine Studie hat ergeben, dass über 80 Prozent der Atlantischen Nordkaper Narben von Verstrickungen mit Fischernetzen tragen.

 

Ihr Bestand wird von der IUCN nur noch auf wenige 200 bis 250 Individuen geschätzt. Sie gelten demnach als sehr stark vom Aussterben bedroht.

Vorkommen

Einst existierten zwei voneinander getrennte Populationen des Atlantischen Nordkapers im Nordatlantik. Heute ist die östliche Population ausgestorben.

 

Die westliche Population verbringt den Sommer in subpolaren Gewässern, den Winter weiter südwärts in gemäßigten Breiten, wo die Weibchen in Küstennähe ihre Kälber auf gebären. Überwiegend unternehmen nur trächtige Weibchen diese Wanderungen.

Nordpazifischer Glattwal
© NOAA Fisheries

Aussehen

Der Atlantische Nordkaper hat einen sehr dunkel gefärbten Körper mit einer Länge von maximal 17 Metern. Weibchen können ein Gewicht von knapp 100 Tonnen erreichen. Von weitem scheint es so, als ob die Meeressäuger gefleckt wären. Die helleren Bereiche, die sich vor allem im Kopfbereich befinden und wie Schwielen aussehen, sind jedoch Ansammlungen von Seepocken, sessilen (festsitzenden) Vertretern der Rankenfußkrebse (Cirripedia), oder Walläuse, Flohkrebse (Cyamidae), die als Ektoparasiten auf der Haut der Wale leben.

 

Die Mundlinie ist stark nach unten gebogen, und ihre Augen sind auf der Höhe ihrer „Mundwinkel“. Bis zu 270 Barten befinden sich auf jeder Seite ihrer Oberkiefer, die bis zu 2,80m lang werden können. Der Kopf macht fast ein Drittel ihrer Gesamtlänge aus. Die Flipper sind breit und werden bis zu 1,70 Meter lang. Einige Individuen sind an der Unterseite hell gefärbt. Wie bei allen Glattwalen fehlt den Nordatlantischen Glattwalen eine Finne. Die Meeressäuger haben keine Kehlfurchen, ihre Fluke ist vermehrt mit Narben versehen. Die Narben rühren von Fischernetzen und -seilen und von Angriffen durch Schwertwale. 

North Atlantic Right Whale
© NOAA Fisheries

Verhalten

Der Atlantische Nordkaper ist ein gemächlicher Schwimmer mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 8 km/h. Normalerweise sind die Wale einzeln unterwegs, aber auch bis zu zwölf Individuen wurden in ihren bevorzugten Nahrungsgründen gesichtet. Sie ruhen oft an der Wasseroberfläche und erkunden bei dem sogenannten „Spyhopping“ ihre Umgebung. Auch „lobtailing“, das Schlagen mit der Fluke, gehört zu ihrem Verhaltensrepertoire. Die Wale zeigen sich Booten gegenüber neugierig und nähern sich meist an.

Zu den natürlichen Feinden der Atlantischen Nordkaper zählen Schwertwale und Haie, wie z.B. der Weiße Hai, die vor allem Kälber und verwundete erwachsene Tiere angreifen.

 

Der Mensch ist die größte Gefahr für die vom Aussterben bedrohten Meeressäuger: Über 80 Prozent der Atlantischen Nordkaper verfangen sich in Fischernetzen. Wenn sich ihre Fluke in einem Netz verheddert und der Meeressäuger das Fischfanggerät mit sich zieht, hat dies direkten Einfluss auf den Energiehaushalt des Meeressäugers und somit auf seine biologische Fitness. Ein Verheddern in einem Fischernetz kann zu schwerwiegenden Verletzungen, schlimmstenfalls zum Ertrinken des Wals führen.

Die zunehmende Zerschneidung ihrer Habitate durch den Schiffsverkehr ist eine weitere Bedrohung: Häufig stoßen sie mit Schiffen zusammen.

Nahrung

Atlantische Nordkaper ernähren sich vorwiegend von Krill und anderen kleinen Wirbellosen wie den Calanus finmarchicus, sogenannten Ruderfußkrebsen (Copepoden). Aber auch kleine Flohkrebse, Flügelschnecken und die Larvenstadien der Rankenfußkrebse stehen auf ihrem Speiseplan. Sie filtern täglich bis zu 1500 Kilogramm Plankton aus dem Wasser.

So können Sie helfen

Mit Ihrer Patenschaft für einen Delfin oder einer Spende helfen Sie, Delfine und ihre Lebensräume zu schützen und vor Gefahren zu bewahren

Delfin-Patenschaften

Unsere Patendelfine leben weit entfernt voneinander in Gewässern vor Peru, Kroatien, Mosambik, bei La Gomera, vor der Küste von Südafrika und im Roten Meer bei Hurghada

Jetzt Pate werden
Spenden

Geben Sie bedrohten Delfinen Hoffnung: Helfen Sie mit Ihrer Spende!

Jetzt spenden