Südlicher Glattwal

Eubalaena australis
Name: Südlicher Glattwal
Artname: Eubalaena australis
Familie: Balaenidae
Gattung: Eubalaena
Lebenserwartung: ca. 70
Gewicht Größe
Adult 36-55 Tonnen 13,5-16,5 Meter
Jungtier 700 - 1000 Kilogramm 4-5,5 Meter
STATUS AUF DER IUCN RED LIST:
Least Concern
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Populationsentwicklung:

Der Südkaper wird auch Südlicher Glattwal genannt und ist einer der bekanntesten Großwale der Welt: Die Forschungen auf der argentinischen Halbinsel „Valdés“ laufen seit 1971 und gehören zu den am längsten laufenden wissenschaftlichen Studien, die das Leben einzelner bekannter Großwale verfolgt. Obwohl der Südliche Glattwal weit davon entfernt ist, sich vom Raubbau des Walfangs zu erholen, ist er nicht so stark bedroht wie sein nördlicher Verwandter.

Auf der argentinischen Halbinsel „Valdés“ jedoch, kommt es zu besorgniserregenden Möwen-Attacken. Die Angriffe der Vögel haben in den letzten drei Jahrzehnten dramatisch zugenommen. Mutter-Kalb-Paare sind die vorrangigen Ziele. Wale, die von Möwen angegriffen werden, verbringen weniger Zeit mit dem Säugen und Ruhen: Eine große Gefahr für ihren Fortbestand!

 

Vorkommen

Der Südkaper kommt in den kalten Gewässern der Südhemisphäre vor. Er wandert zwischen nördlicheren Brutgebieten und südlichen Regionen mit hoher Nahrungsverfügbarkeit hin und her. Die Paarungsplätze und Kinderstuben ihrer Jungtiere sind geschützte, küstennahe und seichte Gewässer mit sandigem Boden. Vermutlich wählen sie diese Gebiete zum Schutz vor räuberischen Killerwalen und großen Haien.

© Leonardo Lanza

Aussehen

Der Südkaper ist ein großer, bis zu 17 Meter langer und 80 Tonnen schwerer Wal mit einer schwarzblauen Oberseite und heller Unterseite. Von Weitem scheint es so, als ob er eine fleckige Färbung hätte. Die hellen Bereiche, die sich überwiegend am Kopf befinden, sind jedoch Ansammlungen von Seepocken, sessilen (festsitzenden) Vertretern der Rankenfußkrebse (Cirripedia), oder Walläuse, Flohkrebse (Cyamidae), die als Ektoparasiten auf der Haut der Wale leben. Ihr Blasloch ist V-förmig.  Die Mundlinie ist stark nach unten gebogen, ihre Augen sind oberhalb ihrer „Mundwinkel“. Der Kopf macht wie bei ihren nördlichen Verwandten bis zu einem Drittel ihrer gesamten Körperlänge aus. Die Flipper sind breit und werden bis zu 1,70 Meter lang. Wie bei allen Glattwalen fehlt den Südkapern eine Finne – genauso die Kehlfurchen. Der Südliche Glattwal sieht den Nordkapern sehr ähnlich, jedoch ist der helle Bereich an der Unterseite bei den Südkapern um ein Vielfaches größer. Außerdem existieren innerhalb der Südlichen Glattwale fünf unterschiedliche „Morphe“: Einige sind schwarz gefärbt und haben eine helle Unterseite, andere eine helle Oberseite. Wiederum gibt es „graue“ Tiere mit dunklen Flecken oder dunkel gefärbte mit vielen hellen Flecken. 

© Michaël Catanzariti

Verhalten

Die Südlichen Glattwale sind wie ihre nördlichen Verwandten gemächliche Schwimmer und ruhen oft an der Oberfläche. Sie können sich aber auch plötzlich sehr schnell bewegen und aus dem Wasser springen. „Spyhopping“, aber auch „lobtailing“ und das Schlagen mit den Brustflossen gehört zu ihrem gängigen Verhaltensrepertoire.

Im Gegensatz zu den Nördlichen Glattwalen nutzen die Südkaper ihre Fluke auch als Segel: Dabei halten sie nur die Fluke aus dem Wasser und bewegen sich mit der Kraft des Windes fort. Innerhalb der Artgenossen kommt es häufig zu körperlichem Kontakt und Berührungen. Glattwale sind verspielt und schieben gerne Objekte durch das Wasser. Gegenüber Booten verhalten sie sich neugierig. Südliche Glattwale bilden Gruppen von bis zu 12 Individuen. Teilweise kann man in ihren bevorzugten Nahrungsgebieten auch bis 100 Wale zusammen antreffen.

Zu ihren natürlichen Feinden zählen Schwertwale. Wie auch die Nördlichen Glattwale sind sie besonders anfällig für Kollisionen mit Schiffen. Außerdem verfangen sie sich regelmäßig in Fischereiausrüstung. In der Vergangenheit wurde der Meeressäuger intensiv für sein Fleisch bejagt. In den Jahren 1770 bis 1970 erlegte man geschätzte 114.000 Tiere. Seit 1935 gelten die Meeressäuger als geschützte Art, dennoch tötete die ehemalige Sowjetunion mindestens weitere 3300 von ihnen. Die Walfänger hatten großes Interesse an dieser Art, da sie aufgrund ihrer geringen Schwimm-Geschwindigkeit eine leichte Beute im Vergleich zu anderen Meeressäugern waren.

Auf der Halbinsel „Valdés“ in Argentinien attackieren Möwen vor allem Mütter und ihre Kälber und reißen  Fleischstücke aus dem Körper. Dies ist besonders besorgniserregend, da die Möwenpopulation weiterhin ansteigt. Die Wunden können zu schlimmen Entzündungen und damit letztlich zum Tod der Tiere führen. Es kommt immer wieder zu Strandungen an den Küsten Argentiniens. Der Grund dafür ist unklar. Mögliche Faktoren könnten toxische Algenblüten, unzureichende Nahrungsverfügbarkeit sowie die Attacken der Möwen sein.

 

Nahrung

Bei der Nahrungsaufnahme schwimmt der Südkaper an der Wasseroberfläche mit offenem Maul durch Zooplankton-Schwärme. Dabei hält er eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 5 km/h. Mit seinen bis zu 270 Bartenplatten, die bis zu 2,80 Meter lang sein können, filtert er das wirbellose, tierische  Zooplankton, bestehend u.a. aus Springkrebsen, Garnelen, Flügelschnecken und Zehnfußkrebsen aus dem Wasser.

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