Blau-Weißer Delfin

Stenella coeruleoalba
Name: Blau-weißer Delfin
Artname: Stenella coeruleoalba
Familie: Delphinidae
Gattung: Stenella
Lebenserwartung: ca. 50
Gewicht Größe
Adult 100-150 Kilogramm 1,8-2,6 Meter
Jungtier 10-15 Kilogramm 0,9-1 Meter
STATUS AUF DER IUCN RED LIST:
Least Concern
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Populationsentwicklung:
rund 2 Millionen Individuen

Blau-Weiße Delfine oder auch „Streifendelfine“ genannt, gehören der Gattung der Fleckendelfine (Stenella) an. Bereits die alten Griechen staunten über die wunderschöne Körperfärbung dieser Meeressäuger. Als wären sie mit einem Pinsel bemalt worden. Sie stellten die besonderen Lebewesen schon vor einigen tausend Jahren in ihren Fresken dar. 

Sie sind weit, in den warmen Gewässern der Welt und auf beiden Hemisphären der Erdkugel, verbreitet. Der Bestand wird auf zwei Millionen Individuen geschätzt, und sie werden in vielen Meeresgebieten sehr regelmäßig beobachtet. Dabei schwimmen sie gemeinsam, oft in großen Schulen von hunderten und tausenden Individuen durch die Meere.

Weltkarte Lebensraum Blau-Weiss Delfin

Vorkommen

Blau-Weiße Delfine bewohnen weltweit die gemäßigt-warmen, tropischen und subtropischen Meere. Sie bevorzugen tiefe (ab 1000 m) Gewässer. In manchen Gegenden korreliert die Wassertiefe mit der vorkommenden Anzahl an Individuen. Im Mittelmeer ist diese Delfinart die häufigste Art. Dort halten sie sich gerne an der Küste auf.

Bei einigen Populationen beobachtete man die tägliche An- und Abwanderung  in küstennahen Gebieten, an Strömungen angepasste saisonale Wanderungen, oder aber auch an die Wassertemperaturen angepasste Wanderungen. Beispielsweise überwintern die Streifendelfine im Ostchinesischen Meer vor den Küsten Japans und halten sich im Sommer im offenen Nordpazifik auf.

Blau Weisser Delfin im Sprung
© Charlie Jackson

Aussehen

Generell kann man sie mit einigen anderen Delfinarten verwechseln. Aber es gibt innerhalb der Streifendelfine deutliche, morphologische Unterschiede, u.a. in ihrer Körpergröße, die meist zwischen 1,8 und 2,6 Metern liegt. Auch ihre Kopfform fällt in anderen Regionen unterschiedlich aus. Allerdings sind der zarte, dunkle Streifen und die helle Blässe oben entlang der Wirbelsäule arttypisch.

Sie haben einen dunklen, auffälligen und prägnanten Schnabel, der sich deutlich durch eine Falte der Stirn abtrennt. Zwischen Auge und den dunklen Brustflossen, die spitz enden, erstrecken sich ein oder zwei dunkle Streifen. 

Die Unterseite des Blau-Weißen Delfins ist weißlich bis pinkfarben. Darüber liegt ihr arttypischer Pinselstrich, der sich von dem Auge bis hin zur Schwanzwurzel zieht. Die Oberseite des Körpers ist ähnlich dunkel gefärbt, variiert aber manchmal zwischen dunkelgrau, blaugrau oder braungrau. Dazwischen erstreckt sich ein weißliches, fingerförmiges Muster, und die sichelförmige, eher kleinere Fluke ist hellgrau bis dunkelgrau gefärbt.

mehrere Blau Weisse Delfine
© Charlie Jackson

Verhalten

Streifendelfine sind aktive und auffällige Schwimmer, die fünf bis sieben Meter hohe Sprünge vollführen können. Auch ihre Rückwärtssaltos sind beeindruckend. Zu ihrem Repertoire zählt das einzigartige „roto-tailing“. Dabei springen die Meeressäuger hoch in die Luft und schlagen ihre Fluke kräftig im Kreis, bevor sie wieder in das Wasser eintauchen. 

Blau-weiße Delfine schließen sich für gewöhnlich in Schulen von 10 bis 500 Individuen zusammen. Aber auch sogenannte „Super-Pods“ (mehrere hundert bis tausend Individuen) wurden bereits beobachtet. Sie vergesellschaften sich ab und zu mit Gemeinen Delfinen (Delphinus delphis), seltener mit Rundkopf-Delfinen (Grampus griseus), auch mit Seevögeln und im Ostpazifik mit Thunfischschwärmen. Auffällig ist, dass Streifendelfine weltweit in den Bugwellen von Booten und Schiffen reiten, bis auf diejenigen, die im Ostpazifik beheimatet sind und bis heute von Ringwadenfischern für den Thunfischfang gehetzt und eingekesselt werden. Im Mittelmeer konnte man beobachten, wie Streifendelfine in den Bugwellen von Finnwalen (Balaenoptera physalus) reiten. 

Zu ihren natürlichen Feinden zählen Schwertwale (Orcinus orca), Kleine Schwertwale (Pseudorca crassidens), Zwerggrindwale (Feresa attenuata) und Haie. Blau-Weiße Delfine werden noch heute in japanischen Gewässern gejagt, in Sri Lanka, den Salomon-Inseln, Taiwan und manchen Inseln der Karibik. Im Mittelmeer gilt ihre Unterart als „gefährdet“. In den 1970er bis 1980er Jahren fielen tausende der Meeressäuger in Treibnetzen als Beifang zum Opfer,  bis 2002 die Treibnetzfischerei europaweit verboten wurde. Noch heute jedoch kommen diese Netze illegal beim Thun- und Schwertfischfang im Mittelmeer zum Einsatz.

Organochlorpestizide (OCP) sollen ein Hauptgrund für das Massensterben der Meeressäuger im Mittelmeer in den Jahren 1990 bis 1992 gewesen sein. Das Pestizid schwächte das Immunsystem der Meeressäuger. Auch Umweltbelastungen durch Schwermetalle gefährden Blau-Weiße Delfine. Individuen, die für Delfinarien und Aquaparks gefangen wurden, starben bereits innerhalb von ein bis zwei Wochen.

Nahrung

Blau-Weiße Delfine ernähren sich von Fischen, die maximal 17cm groß sind, wie beispielsweise Laternenfischen. Aber auch Kalmare (besonders im Mittelmeer) und einige Krebstierarten stehen auf ihrem Speiseplan.

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