Rundkopfdelfin
Vorkommen
Der Name, dieser auch als „Risso-Delfine“ bekannten Delfinart leitet sich von ihrer charakteristischen, runden Kopfform ab. Rundkopfdelfine sind weltweit, vornehmlich in tiefen, seltener in Küstengewässern der kühl gemäßigten und tropischen Breiten anzutreffen.
Aussehen
Ihr Körper ist grau, der Bauch hell bis weiß. Rundkopfdelfine werden, bei einem maximalen Körpergewicht von bis zu 500 kg, etwa 4 m groß. Von weitem kann man sie leicht mit Grindwalen (Globicephala melas), die eine ähnliche Kopfform haben, verwechseln. Das wohl charakteristischste Merkmal dieser Art sind die vielen Narben auf dem ganzen Körper, die sich im Laufe des Lebens häufen. Keine andere Delfinart trägt so viele Narben. Ältere Exemplare sehen fast weiß aus. Die Narben stammen von innerartlichen Auseinandersetzungen, Hai- und Schwertwalattacken, manchmal auch von Kalmaren, ihrer Beute.
Die Stirn fällt steil zum Maul ab. Es scheint, als ob die Rundkopfdelfine ständig lächeln, weil ihre Mundlinie nach oben gebogen ist.
Die aufrechte und große Rückenfinne ist leicht gekrümmt, die Brustflossen sind lang und laufen spitz zu. Auch die pfeilförmige Fluke hat spitze Enden. Junge, noch narbenfreie Tiere haben eine bräunliche Rückenfarbe, während die Kälber eher gräulich sind. Bei dieser Delfinart sind starke, farbliche Unterschiede innerhalb einzelner Individuen, Altersklassen und Regionen sehr ausgeprägt. Rundkopfdelfine sollen zwischen 40 und 50 Jahre alt werden können.
Verhalten
Rundkopfdelfine sind aktive Schwimmer und gute Taucher. Meist sichtet man Gruppen von bis zu 30 Individuen, seltener in Schulen mit 100 oder mehr Tieren. Gerne schließen sie sich auch anderen Arten an, u.a. Nordkapern, Großen Tümmlern und Grindwalen.
Diese Delfine schwimmen oft sehr synchron, tauchen dabei langsam auf und ab. Manchmal springen sie dabei mit dem kompletten Körper in kurzen waagerechten Sprüngen aus dem Wasser. Häufig ist bei ihnen das sogenannte „Spyhopping“ zu beobachten. Dabei halten sie ihren Kopf, manchmal auch einen großen Teil des Körpers, senkrecht aus dem Wasser, um die Umgebung zu überprüfen. Zu Booten und Schiffen halten Rundkopfdelfine meist Abstand. Selten nur sieht man sie beim Bugwellenreiten.
In einigen Ländern, wie den Färöer Inseln, Japan, Philippinen, China, Taiwan und in der Karibik werden Rundkopfdelfine gejagt. Ihr Fleisch dient als Nahrungsmittel, Fischköder und sogar als Dünger. Hohe Beifangverluste gibt es zudem in Fischernetzen und bei der Langleinenfischerei, vor allem in den Gewässern um Hawaii.
Rundkopfdelfine ernähren sich hauptsächlich von Kalmaren, teilweise auch von verschiedenen Krebsarten und Garnelen.