Pottwal

Physeter macrocephalus
Name: Pottwal
Artname: Physeter macrocephalus
Familie: Physeteridae
Gattung: Physeter
Lebenserwartung: ca. 70
Gewicht Größe
Adult 10-55 Tonnen 10,5-16,5 Meter
Jungtier 1 Tonne 3,5-4,5 Meter
STATUS AUF DER IUCN RED LIST:
Vulnerable
NE
DD
LC
NT
VU
EN
CR
EW
EX
Populationsentwicklung:

Dank „Moby-Dick“, einer der größten Romane der Weltliteratur, geschrieben von Herman Melville, erlangte ein weißer Pottwal weltweite Berühmtheit. Pottwale sind aber nicht nur die größten Beutegreifer und die größten Vertreter innerhalb der Zahnwale, insgesamt sind die Riesen Rekordbrecher: Ihre Gehirne sind größer als jedes andere dieser Welt und sie zählen zu den besten bzw. tiefsten Tauchern innerhalb der Wale. Der Pottwal ist förmlich dazu gemacht in den Tiefen der Ozeane zu leben.

Vorkommen

Neben den Schwertwalen (Orcinus orca)  sind Pottwale, die am meisten verbreitetsten Meeressäuger. Sie werden in den Tiefen der Ozeane, von den Tropen bis hin zum Packeis der Polarmeere, angetroffen – auf beiden Hemisphären – Pottwale leben in allen Ozeanen.

Männchen und Weibchen verbringen die meiste Zeit ihres Erwachsenen-Lebens so weit voneinander entfernt wie vermutlich kein anderes Tier. Pottwal-Damen und junge Männchen bleiben das ganze Jahr über in den tropischen und subtropischen Gewässern mit über 15°C Wassertemperatur. Tägliche Wanderungen von bis zu 100 Kilometern sind abhängig von der Verfügbarkeit ihrer Beute. Jährlich wandern sie etwa 35.000 Kilometer weit und verbringen ihre Zeit normalerweise in Gebieten mit mehr als 1000 Metern Tiefe. Im Gegensatz dazu leben Männchen meist in etwas flacheren Gewässern. Sie kommen sogar in kälteren Gegenden mit bis zu 0°C Wassertemperatur vor. 

© Tim Melling

Aussehen

Pottwale haben ein unverwechselbares Aussehen und auch ihr Blas ist einzigartig: Die bis zu sechs Meter hohe buschige Fontäne ist nach links abgewinkelt. Das Blasloch liegt nicht wie bei anderen Zahnwalen im hinteren Kopfteil, sondern weit vorne.

Der bis zu 16,5 Meter lange und 70 Tonnen schwere, stämmige Körper ist gräulich gefärbt. Ihr Kopf ist rechteckig geformt, und in der Nase liegt das sogenannte Spermaceti-Organ”. Der Junk, ein Teil des Organs, ist vergleichbar mit der Melone anderer Zahnwale und dient zur Echolokation. Forscher gehen davon aus, dass Pottwale Kalmare in der Tiefe orten und durch ihre starken Sonar-Impulse sogar lähmen oder töten können.

Ihr Kopf, der mit Narben und Kratzern versehen ist, macht ¼ bis zu ⅓ der Körperlänge aus. Die Oberlippe und der Unterkiefer sind meistens hell gefärbt, und der Pottwal hat 40 bis 52 dicke, bis zu 20 cm lange Zähne. Weniger auffällig sind die Brustflossen des Pottwals. Sie sind kurz und breit, die Wale halten sie meistens eng am Körper. Auch die Finne ist unscheinbar und wenig ausgeprägt. Zwischen Finne und Fluke zeigen Pottwale mehrere kleine Beulen. Die männlichen Individuen sind rund dreimal schwerer und bis zu 40 % länger als Weibchen. Manchmal produzieren die Meeressäuger eine sehr kostbare Substanz, das sogenannte Amber. Oft wird es als das Gold der Wale bezeichnet. Es handelt sich um eine fett- und wachshaltige Substanz, die durch ihre vielfältigen Anwendungen in der Industrie den Pottwal in der Vergangenheit zu einem bevorzugten Objekt des industriellen Walfangs machte.

© Tim Melling

Verhalten

75 Prozent ihrer Zeit gehen Pottwale auf Nahrungssuche, die restliche Zeit nutzen die Riesen für „socialising“ oder den Schlaf.

Pottwale schließen sich in fünf unterschiedlichen Gruppierungen zusammen:

Familiengruppen bestehen aus Weibchen und ihren Jungen. Sie bleiben über Jahrzehnte zusammen und helfen sich gegenseitig bei der Aufzucht ihrer Kälber, der Beutesuche und beschützen sich in Gefahrensituationen.

Der Zusammenschluss in sogenannten „Clans“ umfasst viele einzelne Familiengruppen, die mehrere hundert oder sogar tausend Weibchen und ihre Kälber umfassen.

In temporären Gruppen leben viele Familiengruppen zusammen, die denselben Dialekt haben. Sie sind im Nordpazifik verbreitet und wandern monatelang gemeinsam durch das Meer. 

Sogenannte „Junggesellen-Schulen” bestehen aus männlichen Jungtieren, die lose Gruppen mit anderen Artgenossen bilden, bis sie fortpflanzungsfähig werden. Danach werden die Männchen typischerweise zu Einzelgängern, die andere Individuen meiden und alleine durch die Ozeane ziehen. Männliche Pottwale werden mit etwa 18 Jahren fortpflanzungsfähig, Weibchen früher, mit ungefähr 9 Jahren. Die Tragzeit beträgt circa 15 Monate, und bei der Geburt wird, ähnlich wie bei Elefanten, die Mutter durch andere Gruppenmitglieder beschützt und „umzingelt”. Pottwale sind in der Lage, extrem laute Geräusche von bis zu 200 Dezibel zu generieren. Deswegen gilt der Pottwal auch als „Schreihals der Meere”. Seine Klicklaute dienen der Kommunikation und zur Echoortung. Wissenschaftler haben fünf verschiedene „Klicks“ bei den Meeressäugern beobachten können: u.a. Gewöhnliche Klicks, Codas und langsame Klicks. Man kann Pottwale auch beim „spyhopping“ (senkrecht aus dem Wasser schauend) beobachten. Dieses Verhalten zeigen sie, wenn Boote anwesend sind oder wenn Schwertwale in der Nähe sind, vermutlich um zu lokalisieren, ob und wo Gefahr lauert. Auch Sprünge aus dem Wasser sind dabei häufig zu sehen.

Zu ihren natürlichen Feinden zählen Schwertwale, die es vor allem auf die kleineren Weibchen und die Kälber abgesehen haben. Die größte Bedrohung für Pottwale, der kommerzielle Walfang, ließ den Bestand in der Vergangenheit stark sinken. Sie erholen sich nun langsam davon. Im Mittelmeer gelten die Pottwale als gefährdet. Leider verfangen sich die Meeressäuger gerade dort häufig in den Netzen der Fischer und verenden als Beifang. Eine weitere Bedrohung ist die hohe Schadstoffbelastung in den Meeren und der wachsende Lärm durch Militär-Sonare oder Schiffe. Erhöhte Lärmpegel können, aufgrund der Beeinträchtigung ihrer Echoortung, zur Desorientierung, der Jagd und ihrer Kommunikation führen.

Nahrung

Pottwale tauchen bei der Beutesuche Hunderte Meter, manchmal bis zu etwa zwei Kilometer tief und bis zu zwei Stunden lang. Täglich nehmen sie etwa 900 Kilogramm Nahrung zu sich. Ihre bevorzugte Beute sind vor allem Tintenfische. Auf ihrem Speiseplan stehen über 25 Tintenfischarten, darunter auch der Riesenkalmar. Sie ernähren sich zudem von Tiefseefischen und auch Haien, Krebstieren und Quallen.

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