Andrew-Schnabelwal
Andrew-Schnabelwale sind bisher eine fast gänzlich unbekannte Walart, und es existiert keine bestätigte Sichtung eines lebendigen Exemplars. Lediglich wenige Strandungen, bisher 48, brachten Erkenntnisse über diese Art. Vom Aussehen ähnelt der Andrew-Schnabelwal sehr dem Hubbs-Schnabelwal (Mesoplodon carlhubbsi). Aktuelle morphologische Studien bestätigten jedoch seine besondere Einzigartigkeit.
Vorkommen
Andrew-Schnabelwale sind in den kühleren Gewässern der Südhalbkugel verbreitet. Strandungen stammen aus Australien, Argentinien und den Falklandinseln. Es ist anzunehmen, dass Andrew-Schnabelwale offenes Meer bevorzugen und Küstennähe sowie von Menschen mit Schiffen befahrene Gebiete meiden.
Aussehen
Andrew-Schnabelwale werden bis zu fünf Meter lang, wobei Weibchen etwas größer sind als Männchen. Männliche Individuen haben einen dunkelgrau bis schwarzen, spindelförmigen Körper. Weibchen sind deutlich heller gefärbt. Der helle Schnabel ist kurz und breit, die vergleichsweise kleine dreieckige Finne befindet sich am hinteren Körperteil. Männliche Individuen sind oft mit Narben versehen, die vermutlich von Kämpfen mit männlichen Artgenossen stammen. Bei beiden Geschlechtern sind helle Flecken auf den Körperflächen zu finden, die von Zigarrenhai-Bissen herrühren.
Verhalten
Da der Andrew-Schnabelwal lediglich durch Strandungen bekannt ist, gibt es keine Informationen über sein Verhalten oder seine Gruppendynamiken.
Schnabelwale verenden leider oftmals als Beifang in Netzen und anderem Fischereifanggerät. Die wachsende Lärmbelastung durch Sonare und seismische Untersuchungen in ihren Habitaten bedroht die Meeressäuger zunehmend in ihrer Orientierung und Beutesuche. Die Folge sind häufige Strandungen von Schnabelwalen. Die Verschmutzung der Ozeane mit Abfällen und Schadstoffen, insbesondere mit Plastikmüll, stellt eine weitere ernstzunehmende Gefahr für die seltenen Meeressäuger dar.
Es wird angenommen, dass Andrew-Schnabelwale Tieftaucher sind, die sich, wie andere Arten dieser Gattung, hauptsächlich von Kopffüßern und Fischen ernähren.