Baird-Schnabelwal
Der Baird-Schnabelwal wird auch Nördlicher Schwarzwal genannt und ist mit einer Länge von sieben bis elf Metern die größte Art innerhalb der Schnabelwale. Er ähnelt in seinem Aussehen sehr dem Arnoux-Schnabelwal (Berardius arnuxii). Der Baird-Schnabelwal ist eine der wenigen Schnabelwalarten, die kommerziell bejagt wird.
Vorkommen
Der Baird-Schnabelwal kommt im Sommer in küstennahen, kühlen gemäßigten bis subpolaren Gewässern im nördlichen Nordpazifik und dem angrenzenden Japanischen Meer, dem Ochotskischen Meer und der Beringsee vor. Wo sich der Wal im Winter aufhält, ist weitestgehend unbekannt, aber man vermutet, dass sich die Art während des Winters in tiefere Gewässer begibt.
Aussehen
Der Baird-Schnabelwal hat einen langen, bis zu 60 cm langen Schnabel, aus dem zwei Zahnpaare herausragen. Die Melone ist stark abgerundet und der Kopf ist im Vergleich zum langen, schlanken und leicht spindelförmigen Körper eher klein. Die Wale sind schiefergrau bis schwarz gefärbt und besonders auf der Körperoberseite tragen ältere Männchen starke Vernarbungen, die auf rivalisierende Kämpfe innerhalb des Geschlechts zurückzuführen sind. Die kleine dreieckige bis leicht gebogene Finne kann bei älteren Tieren stark abgerundet sein. Die schmalen, abgerundeten Flipper liegen weit vorne am Körper.
Verhalten
Der Baird-Schnabelwal springt gerne aus dem Wasser. Zudem kann man die Wale auch beim „spyhopping“ (senkrecht aus dem Wasser schauend) und beim Schlagen mit ihrer Fluke („lobtailling“) beobachten.
Ihre Reaktion auf Schiffe ist unterschiedlich. Einige Individuen verhalten sich scheu, andere reagieren neugierig und nähern sich den Booten an. Die japanischen Walfänger halten ihn für einen der gefährlichsten Wale, die man harpunieren kann, weil er mit unglaublicher Geschwindigkeit abtauchen kann (ein harpuniertes Tier stürzte mit einer Leine 900 Meter in die Tiefe).
Der Baird-Schnabelwal wird bis heute von den Japanern bejagt. Außerdem gefährdet die Fischerei die Wale, da sie als Beifang zum Opfer werden. Die wachsende Lärmbelastung durch militärische Sonare und seismische Untersuchungen kann zur Desorientierung der lärmsensiblen Meeressäuger führen.
Zudem gefährdet die Wale die zunehmende Verschmutzung ihrer Lebensräume, insbesondere mit Plastikmüll. Die Anreicherung von Schadstoffen und Chemikalien in ihren Körpern kann zu gesundheitlichen Schäden und verminderter Reproduktionsfähigkeit führen.
Der Baird-Schnabelwal ernährt sich vorwiegend von Fisch (z.B. Sardinen, Kabeljau, Rochen, Cephalopoden und Krebstieren), wobei die Beute sich regional unterscheidet. Sie jagen ihre Beute in den Tiefen der Meere, bevorzugt am Meeresboden.