Vaquita
Der Kalifornische Schweinswal, auch Vaquita (Spanisch: „kleine Kuh“) steht unmittelbar vor dem Aussterben. Die Anzahl der noch existierenden Individuen sank 2021 auf unter zehn. Dieser Schweinswal ist – neben dem Maui-Delfin – vermutlich einer der kleinsten Vertreter innerhalb der Wale und Delfine. Er wird nur noch sehr selten in der Wildnis gesichtet. Die aufgrund ihrer Gesichtszeichnung auch „Pandas der Meere” genannten Delfine gelten als eine der am stärksten bedrohten Säugetierarten der Welt.
Vorkommen
Vaquitas haben das kleinste Verbreitungsgebiet unter den Walen und beheimaten lediglich eine Fläche von 2235 Quadratkilometern im äußersten Norden des Golfs von Kalifornien, Westmexiko. Sie bevorzugen flaches und trübes Küstengewässer.
Aussehen
Vaquitas werden selten mit anderen Meeressäugern verwechselt, obwohl sie sich individuell in ihrer Körperfärbung unterscheiden. Der Kalifornische Schweinswal hat einen massigen, kompakten Körper mit mittel- bis dunkelgrauer Oberseite und grauweißer Unterseite. Um das winzige Maul – ohne ausgeprägten Schnabel – ist eine dunkle Färbung zu sehen, und die „Lippen“ erscheinen dadurch gräulich bis schwarz. Von dort bis zu den Flippern verläuft ein dunkler Streifen. Auffällig ist auch der dunkle Bereich um die Augen. Verglichen mit anderen Schweinswalarten ist die Finne der Hafenschweinswale deutlich größer. Die Flipper sind relativ lang, und die Fluke läuft mit spitzen Enden zu. Ihre Kälber sind meistens dunkler gefärbt als die ausgewachsenen Tiere.
Verhalten
Über das Verhalten der kleinen und scheuen Meeressäuger ist wenig bekannt. Sie sind gemächliche Schwimmer, die vor allem motorisierte Boote meiden. Zum Atmen kommen sie langsam an die Oberfläche und tauchen dann zügig und für längere Zeit ab. Oft sieht man sie in losen Gruppen von ein bis drei Individuen, meistens mit Mutter-Kind-Paaren.
Zu ihren natürlichen Feinden zählen u.a. verschiedene Hai-Arten, wie Schwarzspitzenhaie, Drescherhaie, Makohaie oder Weiße Haie, aber auch Schwertwale (Orcinus orca). Die immer noch größte Bedrohung für den kalifornischen Schweinswal ist die Fischerei. Denn sie verfangen sich in Fischernetzen der „Totoaba“-Fischer und sterben qualvoll als Beifang. Dabei zielen es die Fischer eigentlich auf den bedrohten „Totoaba“ (Totoaba macdonaldi), eine Art der Umberfische ab. Denn deren getrocknete Schwimmblasen bringen auf dem asiatischen Markt, vor allem dem chinesischen, Rekordsummen. Dieser Fisch wird für bis zu 100.000 Dollar pro Kilogramm verkauft, da bis heute der Schwimmblase eine heilende Wirkung zugesprochen wird. Das Stellnetz-Verbot 2015 und das und das Verbieten der Fischerei, um die noch wenigen Individuen vor dem Aussterben zu bewahren, kamen vermutlich zu spät, denn die nun stark dominierende illegale Fischerei ist regional sehr ausgeprägt. Der Vaquita wird vermutlich in den nächsten wenigen Jahren aussterben.
Kalifornische Schweinswale ernähren sich von etwa 21 Fischarten, die überwiegend am Meeresboden vorkommen. Darunter Schattenfische und Süßlippenfische. Außerdem stehen Tintenfische und manche Krebstiere auf ihrem Speiseplan.