Australischer Stupsfinnendelfin
Gewicht | Größe | |
Adult | 114-130 Kilogramm | 2,1-2,7 Meter |
Jungtier | 10-12 Kilogramm | 1 Meter |
Der Australische Stupsfinnendelfin wurde 2005 anhand genetischer Untersuchungen als eigenständige Art anerkannt. Lange Zeit hat man ihn zu den Irrawadi-Delfinen gezählt. Sein Name ist auf die relativ unscheinbare Finne zurückzuführen.
Aufgrund seiner küstennahen Verbreitung ist der Meeressäuger vielen menschlichen Einflüssen ausgesetzt, und die Art wird von der IUCN (International Union for the Conservation of Nature) als „gefährdet“ eingestuft.
Vorkommen
Das Verbreitungsgebiet des Australischen Stupsfinnendelfins reicht von Australien, dort leben sie an der Ost- und Nordküste, bis Papua-Neuguinea. Der Meeressäuger bevorzugt Küstengewässer, selten tiefer als 18 Meter. Die meisten Sichtungen stammen aus Bereichen mit sechs Metern Entfernung zur Küste. Im Gegensatz zum Irrawadi-Delfin ist er auch in Brack- und Salzwasserhabitaten anzutreffen.
Aussehen
Der Australische Stupsfinnendelfin erreicht eine maximale Länge von 2,7 Metern. Im Vergleich zum Irrawadi-Delfin ist der Australische Stupsfinnendelfin dreifarbig gefärbt, von hell bis braun und grau. Sein Rücken ist mit einem dunklen Cape bedeckt, und an den Seiten ist ein grauer bis bräunlicher Streifen zu erkennen. Die Bauchseite ist hell gefärbt. Auffallend sind ein abgerundeter Kopf und der fehlende Schnabel. Gerne werden sie mit Dugongs verwechselt. Die Mundlinie ist so geformt, dass es den Anschein hat, als würde der Australische Stupsfinnendelfin lächeln. Eine Falte grenzt den Kopf deutlich vom Körper ab, und die Flipper sind breit und abgerundet. Die kurze, dreieckige Finne ist durchschnittlich 10 cm hoch. Kälber haben eine gräuliche Körperfärbung und wiegen bei der Geburt 10-12 Kilogramm. Hybridisierung mit dem Australischen Buckeldelfin wurde bereits bestätigt.
Verhalten
Der Australische Stupsfinnendelfin springt selten aus dem Wasser. Er macht das nur, wenn er gestört wird, sich unter seinen Artgenossen aufhält oder gegen die Strömung anschwimmen muss. Manchmal wird er beim sogenannten „Spyhopping“ beobachtet oder beim Schlagen mit der Fluke. Sie vergesellschaften sich ab und zu mit Australischen Buckeldelfinen (Sousa sahulensis)und Indopazifischen Großen Tümmlern (Tursiops aduncus).
Typischerweise trifft man sie in Schulen von bis zu sechs Individuen an, jedoch kann man sie auch als Einzelgänger oder selten in großen Herden von bis zu 26 Delfinen antreffen. Dabei sind die Sozialstrukturen dynamisch, wobei es auch lang anhaltende und starke Bindungen zwischen den Individuen geben kann.
Zu ihren natürlichen Feinden gehören Haie, vor allem Tigerhaie. Der Australische Stupsfinnendelfin ist laut IUCN „gefährdet“, fast „bedroht“. Der Bestand sinkt. Maximal 10.000 Individuen werden noch im gesamten Verbreitungsgebiet geschätzt.
Die Hauptbedrohung für die Australischen Stupsfinnendelfine ist die Zerschneidung ihrer Lebensräume durch menschliche Aktivitäten wie der Bergbauindustrie, der Schifffahrt und der Aquakultur. Aber auch die Stellnetze der Küstenfischerei bedeuten eine große Gefahr für sie, obwohl Stellnetze in Teilen Australiens verboten sind. Auch Hai-Netze, zum Schutz der Badegäste und Surfer, bedrohen die Populationen.
Der Australische Stupsfinnendelfin ernährt sich je nach Nahrungsangebot opportunistisch von einer Vielzahl von Fischen wie z.B. Sardinen und Sardellen. Außerdem jagt er auch Kalmare, Oktopoden und Sepien. Selten stehen Garnelen auf seiner Speisekarte.