Breitschnabeldelfin
Gewicht | Größe | |
Adult | 160-210 Kilogramm | 2,3-2,8 Meter |
Jungtier | ca. 15 Kilogramm | 1-1,2 Meter |
Breitschnabeldelfine gehören zu der Gattung „Peponocephala“. „Pepon“ ist griechisch für Melone, „cephala“ leitet sich von dem griechischen Wort „kephale“ ab, was Kopf bedeutet. Sie sind höchst soziale Meeressäuger, die meist in Schulen von mindestens 100 Tieren leben. Sie bevorzugen tiefe Gewässer und sind hervorragende Tieftaucher.
Vorkommen
Breitschnabeldelfine sind weltweit in tropischen und subtropischen Gewässern verbreitet. Am häufigsten werden sie vor den Philippinen, Australien und Hawaii gesichtet. Die Art ist nur wenig erforscht.
Aussehen
Breitschnabeldelfine haben einen dunklen, torpedoförmigen Körper und einen schlanken, melonenähnlichen Kopf. Sie werden bis zu 2,8 m groß. Die Schnauze ist kurz, die Lippen weiß bzw. manchmal sogar pinkfarben und die Flipper lang und spitz. Auf dem Rücken ist direkt unter der großen, geschwungenen Finne ein dunkles, rundliches Cape. Die Bauchseite ist manchmal hell bis weiß gefärbt.
Verhalten
Breitschnabeldelfine bilden große, dichte Schulen von 100 bis 500, teilweise bis zu tausenden Individuen. Sie schwimmen schnell und eng zusammen und sind dafür bekannt, dass sie schlagartig ihre Richtung ändern. Oft sind sie in Gesellschaft anderer Arten, wie z.B. Borneodelfinen (Lagenodelphis hosei), Spinnerdelfinen (Stenella longirostris), Gemeinen Delfinen (Delphinus delphis) oder Buckelwalen (Megaptera novaeangliae).
Breitschnabeldelfine werden in Taiwan, Japan, Indonesien, Sri Lanka und den Philippinen gejagt und getötet oder verenden als Beifang in der Fischerei. Ihr Fleisch dient als Nahrungsquelle aber auch als Köder für den Fischfang. Als Tieftaucher sind sie anfällig für Lärmbelastungen, z.B. durch militärische Sonare oder seismische Untersuchungen (Airguns). Zu hohe Lärmpegel führen zu Desorientierung, Panik und zu schnellem Auftauchen. So strandeten 2008 an der Nordwestküste Madagaskars etwa 100 Breitschnabeldelfine. Ursache war ein sehr starkes Fächerecholot-System zur Erkundung von Bodenschätzen, das ein Explorationsschiff von Exxon Mobil etwa 65 Kilometer vor Küste eingesetzt hatte.
Breitschnabeldelfine ernähren sich vorwiegend von kleineren Fischen, Tintenfischen und Krebstieren. In einigen Regionen jagen sie sogar opportunistisch andere Delfinarten. Sie bevorzugen die Jagd bei Nacht, wenn ihre Beute zur Nahrungsaufnahme in die oberen Wasserschichten wandert.