Chinesischer Weißer Delfin

Vorkommen
Chinesische Weiße Delfine leben im tropischen Indopazifik und werden deshalb auch Indopazifische Buckeldelfine genannt. Sie bevorzugen warme Küstengewässer, Sandbänke und Mangrovengebiete und meiden das offene Meer. Sie schwimmen auch in Mündungsbereiche von Flüssen.

Aussehen
Chinesische Weiße Delfine haben eine lange, schlanke Schnauze, eine gerade Mundlinie und eine leicht rundliche Melone. Diese Delfinart zeichnet sich durch ihre ungewöhnliche Variationsbreite der Körperfärbung aus. Sie variiert je nach Lebensraum. Während die Tiere in chinesischen Gewässern meist weiß gefärbt sind, zeigen sie in taiwanesischen Gewässern und um Hong Kong eine auffällige rosa Färbung. Hier nennt man sie „Rosa Delfine“. Dabei ist das Auftreten vieler heller Sprenkel nicht ungewöhnlich. In anderen Gebieten sind sie dagegen eher unscheinbar und wie die mit ihnen eng verwandten Bleifarbenen Delfine grau gefärbt. Die Farbvarianten treten dabei erst mit zunehmendem Alter auf. Junge Chinesische Weiße Delfine sind meist einheitlich blass grau.
Die Finne ist klein und sichelförmig und sitzt auf einem länglichen Buckel in der Mitte des Rückens.

Verhalten
Chinesische Weiße Delfine sind wie alle Buckeldelfine eher schüchtern. Sie meiden Boote und reiten selten in Bugwellen. Ab und zu liegen sie auf der Seite und „winken“ mit den Flippern. Sie sind oft mit Großen Tümmlern (Tursiops truncatus), Indischen Schweinswalen (Neophocaena phocaenoides) und Ostpazifischen Delfinen (Stenella longirostris) vergesellschaftet.
In manchen Regionen ihres Verbreitungsgebietes werden Chinesische Weiße Delfine immer noch gejagt. Größte Bedrohung jedoch sind Beifangverluste durch die Fischerei. Der intensive Schiffsverkehr insbesondere rund um Hong Kong und Taiwan führt zur Verlärmung der Lebensräume. Außerdem werden die sehr nah an den Küsten lebenden Tiere oft von Schiffspropellern verletzt und getötet. Zusätzlich belastet massive Gewässerverschmutzung das Immunsystem der Delfine und verringert ihren Fortpflanzungserfolg. In Gebieten vor der Matang-Küste (Borneo), wurde ihnen durch Überfischung zudem die Nahrungsgrundlage entzogen. In vielen ihrer früheren Lebensräume ist diese Delfinart daher heute nicht mehr anzutreffen.
Chinesische Weiße Delfine ernähren sich von mindestens 24 Arten bodenlebender Fische sowie von Tintenfischen und Krebstieren. Sie vereinfachen sich dies oft, indem sie Trawlern folgen und zurückgelassene Tiere fressen.