Gewöhnlicher Grindwal

Globicephala melas
Name: Gewöhnlicher Grindwal
Artname: Globicephala melas
Familie: Delphinidae
Gattung: Globicephala
Lebenserwartung: ca. 60
Gewicht Größe
Adult 1,3-2,3 Tonnen 2,8-6,7 Meter
Jungtier 70-80 Kilogramm 1,7-1,8 Meter
STATUS AUF DER IUCN RED LIST:
Least Concern
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Populationsentwicklung:

Gewöhnliche Grindwale, auch „Langflossen-Grindwale“ genannt, bilden gemeinsam mit dem Kurzflossen-Grindwal (Globicephala macrorhynchos) die Gattung der Grindwale (Globicephala). Es gibt drei anerkannte Unterarten: Den Nordatlantischen Langflossen-Grindwal (G. melas melas), den Südlichen Langflossen-Grindwal (G. melas edwardii) und eine unbenannte, bereits ausgestorbene Art. 

Das Wort Grindwal leitet sich aus dem färöischen „Grindahvalur“ ab. „Globicephala“ setzt sich aus dem lateinischen Wort „globus“ für „rund“ oder „Kugel“ und dem griechischen Wort „kephale“ für „Kopf“ zusammen. Wer Grindwale bereits in freier Wildbahn beobachten konnte, weiß, warum der Gattungsname so gewählt wurde: Sie haben einen rundlichen Kopf. Und obwohl sie als Wale bezeichnet werden, sind sie Delfine. Sie gehören zu den größten Vertretern der Delfinarten. Man kennt sie auch unter den Namen „Pilotwale“. „Pilotwal“ bezieht sich auf eine alte These, dass Grindwal-Schulen von einem Leittier geführt werden. 

Die sehr sozialen Delfine sind relativ häufig Opfer von Massenstrandungen, da die Gruppen dem desorientierten Leittier bis in den Tod folgen. Im Jahr 2020 strandeten etwa 500 Grindwale an der Küste von Tasmanien. Die starken Bindungen zwischen den Meeressäugern zeigten sich bei ihrer Rettungsaktion: Einzelne gerettete Individuen schwammen häufig zu ihren gestrandeten Gruppenmitgliedern zurück und begaben sich somit erneut in Gefahr. Bis heute ist die Ursache von Massenstrandungen weitgehend ungeklärt. Man vermutet jedoch, dass die Strandungen u.a. Folge einer gestörten Echoortung sind, die z.B. durch militärische Sonare, Schallkanonen, Rammarbeiten etc. ausgelöst werden können.

Gewöhnlicher Grindwal Weltkarte

Vorkommen

Langflossen-Grindwale leben in den kalten Gewässern der südlichen Hemisphäre und im Nordatlantik. Sie bevorzugen tiefe Gewässer, kommen aber auch in Küstennähe vor, solange das Wasser tief genug ist. Einige Grindwal-Populationen sind ortstreu, viele wandern jedoch und folgen der Nahrungsverfügbarkeit ihrer Beute wie z.B. Kalmaren.

zwei gewoehnliche Grindwale
© Rubén Ramos Blanco

Aussehen

Gewöhnliche Grindwale haben einen dunklen Körper mit einem rundlichen Kopf und spitzen, langen Brustflossen. Die Rückenfinne ist nach hinten gebogen und liegt am vorderen Teil ihres Körpers. Auch hinter ihrer Rückenflosse findet sich ein mehr oder weniger ausgeprägter heller Fleck. Auf der Brust ist ein weißlicher w-förmiger Fleck. Den kann man gut sehen, wenn die Meeressäuger ihre Umgebung erkunden und dabei ihren Kopf senkrecht aus dem Wasser recken. Dieses Verhalten bezeichnet man als „spyhopping“. 

Gewoehnlicher Grindwal
© Manuel Barroso

Verhalten

Langflossen-Grindwale sind äußerst sozial und bilden Gruppen von bis zu 100 Tieren. Sie leben gerne in Gemeinschaft mit anderen Meeressäugern wie Zwergwalen (Balaenoptera acutorostrata), Weißseitendelfinen (Lagenorhynchus acutus) oder Großen Tümmlern (Tursiops truncatus). In der Straße von Gibraltar verjagen sie dort jagende Schwertwale. Sie sind aktive Schwimmer, aber weniger springfreudig als ihre Verwandten, die Kurzflossen-Grindwale. Sie erkunden ihre Umgebung („spyhopping“) oder schlagen mit ihrer Fluke auf die Wasseroberfläche („lobtailing“). Sie ruhen tagsüber gerne an der Wasseroberfläche, um sich von der nächtlichen Nahrungssuche zu erholen. Denn dabei tauchen sie über 600 Meter tief. 

Die geselligen Meeressäuger leben in Familienverbänden zusammen, die von einer Matriarchin angeführt werden. Ihre Schulen ähneln den Gruppen der Orcas (Orcinus orca), wobei die Verbände der Grindwale nicht ganz so stabil sind. Sie trauern um ihre Toten. Manchmal wird ein totes Neugeborenes für mehrere Stunden oder Tage durchs Wasser getragen.

Ihr Verhalten gegenüber Booten variiert von Region zu Region. Sie nähern sich langsamen Booten, reiten aber selten in ihrer Bugwelle.

Gewöhnliche Grindwale werden bis heute von den Bewohnern der Färöer Inseln und vor Grönland getötet. Ihre Bestandszahlen sind stabil, ihr Status ist nicht gefährdet. Über Jahrhunderte wurden sie von vielen Ländern am Nordatlantik gejagt, so vor Schottland, Irland, Island, Norwegen, Grönland und Neufundland. Dort wurden insgesamt schätzungsweise ca. 54.000 Pilotwale gejagt. 

 

Sie verfangen sich in Treibnetzen, aber auch Langleinen-Fischerei ist eine Gefahr für sie. Außerdem führt die zunehmende Belastung der Meere mit Lärm durch ein erhöhtes Aufkommen von Schiffen oder Unterwasseruntersuchungen zur Beeinträchtigung ihrer Echolokation. Das kann u.a. zu Desorientierung der Meeressäuger oder auch zu Problemen bei der Nahrungssuche führen. Durch Untersuchungen von Gewöhnlichen Grindwalen wurde außerdem ein hoher Schadstoffgehalt im Gewebe festgestellt, der auf die starke Verschmutzung ihres Lebensraumes zurückzuführen ist.

 

Nahrung

Gewöhnliche Grindwale ernähren sich überwiegend von Tintenfischen und Fischen wie beispielsweise Seehecht oder Hering. 

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