Peale-Delfin
Peale-Delfine zählen zu der Gattung der Kurzschnauzendelfine (Lagenorhynchus). Der Gattungsname „Lagenorhynchus“, der aus dem Lateinischen stammt, ist aus „Lagena“ (Flasche) und „rhynchus“ (Schnauze) zusammengesetzt. Wobei der Artname „australis“ für südlich steht. Peale-Delfine ähneln im Aussehen, besonders in ihrer Körperfärbung, sowohl Pazifischen Weißseitendelfinen(Lagenorhynchus acutus) als auch Schwarzdelfinen (Lagenorhynchus obscurus). Die derzeit noch fast unerforschte Art lässt sich anhand ihres fast schwarzen Kopfes aber gut von den anderen unterscheiden.
Vorkommen
Peale-Delfine sind an den Küsten des südlichen Südamerika endemisch, das heißt, sie kommen nur in den Gewässern um Feuerland vor.
Man kann sie im „Golfo San Matías“, Argentinien, um die Kontinentalspitze Südamerikas bis „Valparaíso“, Chile, beobachten. Besonders häufig werden sie um die Falklandinseln und vor Feuerland gesichtet. Sie halten sich dabei mit großer Vorliebe in den Kelp-Wäldern flacher Küstengewässer auf. Kelp-Wälder aus großen Braunalgen sind Hot Spots der Artenvielfalt. In ihnen finden die Meeressäuger ausreichend ihrer bevorzugten Beutetiere.
Aussehen
Peale-Delfine sind mit ihrer maximalen Körperlänge von 2,2 m zwar die größte Art innerhalb der Gattung „Lagenorhynchus“, zählen damit dennoch zu den kleineren Vertretern unter den Delfinarten. Sie haben über der kurzen, abgerundeten Schnauze eine leicht abfallende Stirn. Gesicht und Kinn sind grauschwarz und jedes Auge ist mit einem dunklen Fleck untermalt. Über der Stirn verläuft auf jeder Seite ein heller Streifen, der sich zu den Seiten aufspaltet und die kleinen, dunklen und spitzen Flipper enden an der „Achselhöhle“ mit einem weißen Fleck. Ihr dunkler Rücken hat einen hellen aber zarten Streifen, ähnlich einer Blesse, beginnend am Blasloch, und er endet bei ihrer dunklen und breiten Finne. Ihr Bauch ist weiß. Ihr Körper ist gedrungen.
Verhalten
Peale-Delfine schwimmen meist in Schulen von bis zu 5, manchmal bis zu 30 Individuen. Eher selten sieht man sie auch in Schulen mit etwa 100 Tieren. Sie sind aktive Schwimmer und Springer. Meist schwimmen sie synchron. Bei der gemeinsamen Jagd kreisen sie ihre Beute ein. Peale-Delfine werden oft in Begleitung anderer Delfinarten gesichtet, wie zum Beispiel Commerson– oder Rundkopfdelfinen.
Zu den natürlichen Feinden zählen Orcas (Orcinus orca) und einige Haiarten, wie z.B. der Kurzflossen-Mako (Isurus oxyrinchus).
Seit den 1990er-Jahren ist die Jagd auf die Peale-Delfine in Südamerika verboten, sie werden immer aber noch gelegentlich getötet, um ihr Fleisch als Köder, vor allem in der Krabbenfischerei, zu nutzen. Eine weitere Bedrohung ist die Ausdehnung der Lachs- und Muschelfarmen in der Region. Die Meeressäuger werden aus ihren angestammten Habitaten vertrieben. Außerdem verfangen sie sich regelmäßig in Fischernetzen.
Peale-Delfine ernähren sich von einer Vielzahl an Fischarten, wie Schleimaale (Myxinidae) und dem Schwarzen Seehecht (Dissostichus eleginoides), aber auch Kopffüßer (Tintenfische, Kraken) und Krebstiere zählen zu ihrem Beutespektrum.