Nördlicher Glattdelfin

Lissodelphis borealis
Name: Nördlicher Glattdelfin
Artname: Lissodelphis borealis
Familie: Delphinidae
Gattung: Lissodelphis
Lebenserwartung: ca. 25
Gewicht Größe
Adult 60-100 Kilogramm 2,1-2,9 Meter
Jungtier Unbekannt 1 Meter
STATUS AUF DER IUCN RED LIST:
Least Concern
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Populationsentwicklung:

Nördliche Glattdelfine gehören zu der Gattung der Glattdelfine (Lissodelphis). Sie besitzen ebenso wie die Südlichen Glattdelfine (Lissodelphis peronii) und die großen Glattwale(Eubalaena australis)  keine Rückenflosse. Ihr Rücken ist glatt und glänzend. Die beiden Delfinarten sehen sich zwar sehr ähnlich, dennoch unterscheiden sie sich maßgeblich in Körperfärbung und geografischer Verbreitung.
Der Nördliche Glattdelfin bevorzugt tiefe Gewässer, fernab von menschlicher Zivilisation, in arktischen und subarktischen Regionen des Nordpazifiks. Mit ein Grund, warum diese Delfinart bis heute auch noch kaum erforscht ist.

Lebensraum Noerdlicher Glattdelfin

Vorkommen

Nördliche Glattdelfine leben in den gemäßigten Regionen des Nordpazifiks. Nur vor Kalifornien tauchen sie auch küstennah auf. Über ihr Wanderverhalten ist bisher wenig bekannt, aber zumindest in einigen Gebieten scheint es im Winter eine küstennahe und südwärts gerichtete Wanderung zu geben. Im Sommer dann zurück auf die offene See und nordwärts gerichtet. Man vermutet, dass sich ihre Wanderungen an unterschiedlichen Wassertemperaturen ausrichten.

Noerdlicher Glattdelfin im Sprung
© Thomas Hamel

Aussehen

In ihrem Aussehen sind sie eigentlich unverwechselbar. Von weitem könnte man sie jedoch mit Seelöwen oder Pelzrobben verwechseln. Aber kein einziger Meeressäuger in ihrer geografischen Verbreitung hat wie die Glattdelfine keine Fluke. Der stromlinienförmige, schlanke Körper ist überwiegend dunkel gefärbt. Sie werden bis zu 3,1 m groß und können ca. 110 kg schwer werden.
Nördliche Glattdelfine haben eine kurze, schlanke Schnauze mit weißer Färbung hinter der Unterkieferspitze und einen Überbiss. Die Stirn ist deutlich von der Schnauze abgegrenzt. Lediglich die Brust und das Areal um den Nabel sind weiß. Die kleinen schlanken Flipper laufen spitz zu und sind meist dunkel.
Beobachtet wurden aber auch schon Exemplare, deren Körper entweder komplett schwarz oder vollständig weiß gefärbt waren. Auch ihre Neugeborenen sind komplett schwarz.

Noerdlicher Glattdelfin im Sprung
© Thomas Hamel

Verhalten

Der Nördliche Glattdelfin ist ein schneller Schwimmer, der innerhalb kürzester Zeit auf bis zu 34 km/h beschleunigen kann. Sie springen gerne aus dem Wasser, schlagen mit ihrer Fluke oder erkunden die Überwasserwelt mit dem Kopf senkrecht aus der Wasseroberfläche schauend beim sogenannten „Spyhopping“.
Das Verhalten gegenüber Booten ist wechselhaft:
Mal meiden sie Schiffe und sind sehr scheu und schreckhaft, dann wieder interagieren sie enthusiastisch und reiten in Bugwellen. Vor allem, wenn sie von Weißstreifendelfinen (Lagenorhynchus obliquidens) begleitet werden, interagieren sie besonders stark und häufig mit Booten.
Nördliche Glattdelfine schließen sich zu Schulen von fünf bis 200 Individuen zusammen. Teilweise wurden auch Gruppen von etwa 3000 Tieren gesichtet. Sie halten sich gerne in Gesellschaft andere Meeressäuger auf wie Weißstreifendelfinen (Lagenorhynchus obliquidens), Rundkopfdelfinen (Grampus griseus) oder Kurzflossen-Grindwalen (Globicephala macrorhynchus). Man konnte sie bereits mit 14 verschiedenen Arten zusammen beobachten.

Zu ihren natürlichen Feinden zählen vermutlich Schwertwale (Orcinus orca) und große Haiarten. Es gibt keine verlässlichen Gesamtzahlen, aber dennoch starben viele Tiere durch die großen Treibnetzfischerei-Flotten. Man schätzt, dass in den 1980er Jahren zwischen 15.000 bis 24.000 Glattdelfine jährlich als Beifang starben. Ein Moratorium der UNO verbot Treibnetze im Jahre 1993. Dies hatte einen Rückgang des Beifangs zur Folge. Dennoch werden bis zum heutigen Tage Treibnetze illegal auf hoher See im Nordpazifik verwendet (und nicht nur dort). Treibnetze gehören zu den gefährlichsten Fischereimethoden überhaupt.
Es kommt auch zu Beifängen in japanischen Ringwadennetzen. Der Nördliche Glattdelfin wurde nie direkt bejagt, aber in kleinen Fischereien Japans gibt es bis heute geringe Fangmengen dieser Spezies.
Eine weitere Belastung für die Tiere ist, neben der Verschmutzung des Pazifiks mit Müll, der Anstieg des Lärms in den Meeren, der zur Störung der Echoortung und damit zu Desorientierung führen kann.

Nahrung

Nördliche Glattdelfine jagen in der Tiefe und ernähren sich überwiegend von Laternenfischen, Pazifischem Seehecht (Merluccius productus), Pazifischem Makrelenhecht (Cololabis saira) und dem Kalifornischen Tintenfisch (Doryteuthis opalescens).

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